Kinder- und Jugendarbeit
Deutsch-japanische Fachkonferenz gibt Empfehlungen zur Förderung nicht-formalen Lernens
Handlungsempfehlungen für Jugendarbeit und Jugendpolitik wurden diese Woche bei einer deutsch-japanischen Fachkonferenz in Berlin präsentiert.
02.12.2011
Staatssekretär Josef Hecken vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der japanische Botschafter Dr. Takahiro Shinyo hatten die zweitägige Konferenz zum Thema „Kinder und Jugendliche stärken: Der Beitrag des non-formalen Lernens zur Stärkung junger Menschen“ am Dienstag mit einem Festakt eröffnet und die 40jährige jugendpolitische Zusammenarbeit beider Länder gewürdigt.
„Kinder und Jugendliche profitieren nachweislich speziell von außerschulischen Bildungsangeboten, die sie in ihrer Freizeit wahrnehmen können. Bildungsangebote tragen zur Persönlichkeitsentwicklung bei, indem sie den jungen Menschen politische, soziale und kulturelle Erfahrungen vermitteln,“ erklärte Staatssekretär Josef Hecken. „Umso mehr ist der seit 40 Jahren bestehende Austausch im Jugendbereich zwischen Deutschland und Japan ein gutes Beispiel dafür, wie die Beteiligten vom Austausch und Miteinander voneinander lernen und profitieren können. Der deutsch-japanische Jugendaustausch stärkt die eigene Entwicklung der jungen Menschen ebenso wie die freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern.“
Über 80 Expertinnen und Experten der Jugendarbeit und Jugendpolitik aus Japan und Deutschland diskutierten das für beide Länder gleichermaßen relevante Thema und entwickelten Empfehlungen, wie das Potential der Jugendarbeit im Sinne einer ganzheitlichen Bildung besser genutzt werden kann:
Wesentlich ist zum Beispiel die bessere gesellschaftliche Akzeptanz und politische Förderung der sogenannten „non-formalen“, also freiwilligen, außerschulischen Bildungsangebote. Dafür sollten die in Deutschland existierenden Anerkennungssysteme einheitlicher gestaltet und formales und nicht-formales Lernen besser vernetzt werden. Diese Vernetzung ist gerade mit Blick auf den Ausbau der Ganztagsschulen in Deutschland aus Sicht der Fachkräfte wünschenswert. Die Unabhängigkeit der außerschulischen Jugendarbeit und deren Grundeigenschaften – Freiwilligkeit und Beteiligung – müssen dabei jedoch gewährleistet bleiben. Empfohlen wurde zudem eine engere Zusammenarbeit der verschiedenen beteiligten Akteure, die bei ihren Entscheidungen die Interessen der Jugendlichen insgesamt im Blick haben sollten.
IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. und das Japanisch-Deutsche-Zentrum Berlin führten die Konferenz im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durch. Neben dem Jugendaustausch hat auch der deutsch-japanische Fachaustausch zu jugendpolitischen Themen bereits lange Tradition: Nach den ersten Jugendbegegnungen in den 1960er Jahren entwickelte sich mit dem „Deutsch-Japanischen Studienprogramm“ seit 1971 eine intensive fachliche Zusammenarbeit.
Quelle: IJAB e.V.
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