Kinder- und Jugendarbeit

Demokratie in Vielfalt: Begleitheft zu rechtsextremen Symbolen in sieben Sprachen

Migrantinnen und Migranten sind in besonderer Weise von fremdenfeindlichen Übergriffen betroffen. Dabei erkennen viele die Bedeutung von rechtsextremen Styles und Codes nicht, die ihnen im Alltag begegnen. Die Info-Broschüre des LAMSA informiert hierüber in sechs Sprachen.

21.02.2017

Migrantinnen und Migranten können sich seit kurzem in ihrer Heimatsprache über rechtsextreme Symbole und Codes informieren. Im Rahmen des Projekts "Demokratie in Vielfalt" ist ein mehrsprachiges Begleitheft zur seit Langem im Land Sachsen-Anhalt bekannten Faltkarte "Styles und Codes des Rechtsextremismus" von der Landeszentrale für politische Bildung erschienen. Übersetzt wurde die Erklärung der Symbole in deutscher und sechs weiteren im Land Sachsen-Anhalt relevanten Sprachen wie Arabisch, Englisch, Farsi, Französisch, Polnisch und Russisch.

Vielfalt und Toleranz sind entscheidend 

"Die Zahl fremdenfeindlicher Angriffe steigt derzeit dramatisch an. Die Migrant/-innen sind zweifelsohne potenzielle Opfer solcher Angriffe und sehen sich permanent in ihrer persönlichen Sicherheit bedroht. Andererseits erkennen nur wenige die Bedeutung dieser Symbole, welche ihnen im Alltag begegnen, z.B. in Straßenbahnen, Schwimmbad oder Disco. Mit dem Begleitheft werden diese Informationen auch den Migrant/-innen zugänglich gemacht", erläutert Mamad Mohamad, Geschäftsführer des LAMSA und zugleich strategischer Projektbegleiter seine Intention: „Bei uns gibt es keinen Platz für Vorurteile oder Diskriminierung. Stattdessen spielen Vielfalt und Toleranz entscheidende Rollen.“

Mehrsprachigkeit leistet große Hilfe

Mehrsprachigkeit kann dabei große Hilfe leisten. Druckfrische Hefte wurden innerhalb der ersten Tage von den Migrantenorganisationen in großen Mengen vorbestellt. Offenbar sind die Hefte so attraktiv, dass auch einheimische Institutionen die Bestellungen abgeben. "Die Migrant/-innen first", so Mohamad augenzwinkernd: "die deutsche Fassung wird die Landeszentrale neu auferlegen."

Das Projekt "DiV*" geht indes in die neue Förderperiode. Durch Beratung, Qualifizierung und Vernetzung arbeitet das Team weiter auf sein großes Ziel hin: Ein gut verankertes transkulturelles Demokratieverständnis im deutschlandweit einzigartigen Netzwerk unterschiedlicher Herkunft, kultureller Prägung sowie religiöser Zugehörigkeit. LAMSA repräsentiert so mit seinen mehr als neunzig Mitgliedsorganisationen eine Einheit der Vielfalt.

Hintergrund

Das Landesnetzwerk (LAMSA) wurde im Jahr 2008 gegründet und vertritt seither die politischen, wirtschaftlichen und sozialen, sowie kulturellen Interessen der Menschen mit Migrationshintergrund auf Landesebene. Es versteht sich als Ansprechpartner gegenüber der Landesregierung, allen migrationspolitisch relevanten Verbänden, Institutionen, sowie weiteren Migrantenorganisationen in anderen Bundesländern. Im März 2014 gründete LAMSA einen gemeinnützigen Verein. Derzeit sind 90 Organisationen und Einzelpersonen im LAMSA vertreten.

Die Broschüre <link http: www.lamsa.de migration de index.html external-link-new-window der>"Symbole und Codes des Rechtsextremismus" (pdf 902 KB) ist auf <link http: www.lamsa.de external-link-new-window und materialien des landesnetzwerk migrantenorgansisationen>www.lamsa.de  abrufbar. Weitere Informationen stehen auch unter <link http: www.zusammenhalt-durch-teilhabe.de external-link-new-window für bürgerschaftliches engagement und demokratisches>www.zusammenhalt-durch-teilhabe.de zur Verfügung.

Quelle: Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V. vom 13.02.2017 

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