Förderinformationen

BW: Weg vom Smartphone, ran an die Werkbank – Förderprogramm zur Feinmotorikförderung

Bis 16. März 2018 können sich gemeinnützige und öffentlich-rechtliche Körperschaften in Baden-Württemberg mit Projektideen für das Förderprogramm „Die Zukunft in die Hand nehmen“ bewerben. Ziel ist es, das Interesse von Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 16 Jahren an handwerklicher Gestaltung zu wecken und die Feinmotorik sowie komplexes Denken zu fördern.

16.01.2018

Die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg startet in Kooperation mit der Wiedeking Stiftung Stuttgart ein neues Programm, das Feinmotorik und handwerkliche Fähigkeiten von Kindern verbessern soll. Das Programm „Die Zukunft in die Hand nehmen – Innovative Werk!statt für Kinder und Jugendliche“ ist mit 1,1 Mio. Euro ausgestattet und für eine Laufzeit von drei Jahren angelegt. Bewerbungen sind ab sofort bis zum 16. März 2018 möglich.

Dass das Gehirn leichter lernt, wenn mehrere Sinne gleichzeitig angesprochen werden, ist keine neue Erkenntnis. Aber gerade in einer Zeit, in der virtuelles Lernen auf dem Vormarsch ist und Menschen immer mehr Freizeit mit Tablets und Handys verbringen, sind haptische Erfahrungen mit Werkstoffen wie Holz, Textilien oder Metall längst nicht mehr an der Tagesordnung.

Basteln und Werken fördert nicht nur die Feinmotorik

Kinder und Jugendliche lernen beim Basteln und Werken nicht nur, wie man kreativ arbeitet und aus Rohmaterialien etwas Neues erschafft. Durch das Bearbeiten von Gegenständen wird nicht allein die Feinmotorik verbessert – auch für die Entwicklung des Verstandes und das Begreifen komplexer Denkmuster ist die Arbeit mit den eigenen Händen förderlich. Deshalb soll mit dem Programm „Die Zukunft in die Hand nehmen“ das Interesse von Kindern von sechs bis 16 Jahren an handwerklicher Gestaltung geweckt werden. Neben den vielen nachhaltigen Effekten der Arbeit mit den eigenen Händen erleben die Kinder und Jugendlichen nicht zuletzt ein Gefühl von Selbstwirksamkeit, das auch ihr Selbstvertrauen stärkt.

Interesse an handwerklicher Gestaltung wecken

„Das Handwerk hat einen hohen Bedarf an Nachwuchskräften und bietet große Entwicklungschancen. Das praktische Erleben und Erfahren handwerklicher Arbeit soll Kinder und Jugendliche begeistern, frühzeitig das Interesse an handwerklichen Tätigkeiten wecken, um so die Weichen für die spätere Berufsentscheidung zu stellen“, so Wirtschaftsstaatssekretärin Katrin Schütz.

Qualitätsbewusstsein wird geschärft

„Mit dem neuen Programm wollen wir möglichst viele Kinder von ihren Handys und Tablets weglocken und sie dafür begeistern, etwas mit ihren Händen zu erschaffen. Der Stolz und die Befriedigung, wenn man ein schönes Kunstobjekt gestaltet, ein Kleidungsstück geschneidert oder ein eigenes Möbelstück geschreinert hat, reicht an kein noch so spannendes Handyspiel heran“, ist Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung, sicher. „Zudem schätzt man selbst hergestellte Dinge mehr als gekaufte und wirft sie nicht leichtfertig weg. Diese Erkenntnis schärft den Blick von Kindern nachhaltig für den Wert von Handarbeit und setzt der Wegwerfmentalität, die heute in unserer Welt verbreitet ist, etwas entgegen.“

Handarbeit ist auch Kopfarbeit

„Es scheint etwas aus dem Blickfeld verloren gegangen zu sein – die kreative Arbeit mit der Hand. Sie hat zwei Facetten, die für die Entwicklung junger Menschen geradezu lebensnotwendig sind: Geschicklichkeit und Kenntnis der Materialien. Erst in der Kombination dieser Eigenschaften entsteht Nützliches oder Sinnliches“, gibt sich Dr. Wendelin Wiedeking, Vorsitzender der Wiedeking Stiftung Stuttgart, überzeugt. „Insofern ist Handarbeit immer auch Kopfarbeit und bildet damit die elementare Basis auch für die  theoretische Weiterbildung“, weiß der gelernte Maschinenbau-Ingenieur aus Erfahrung. „Wir begrüßen jedenfalls aus innerster Überzeugung, dass die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg mit unserer Unterstützung Kindern und Jugendlichen diesen zukunftsweisenden Weg ebnen will.“   

Ab sofort für eine Förderung bewerben

Gemeinnützige Institutionen sowie öffentlich-rechtliche Körperschaften sind dazu eingeladen, innovative Projektideen zu entwerfen, gern auch in Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen. Die Antragssumme ist nicht vorgegeben. Bewerbungen werden bis zum 16. März 2018 entgegengenommen und sind per Post einzureichen. Fragen zum Programm und Bewerbungsverfahren beantwortet Dr. Irene Pill von „Service rund um Kultur“, die als Dienstleisterin mit der Durchführung der Ausschreibung beauftragt ist: kultur@irenepill.com / 07527-954161.

Weitere Informationen zur Ausschreibung sowie das Antragsformular stehen auf der Webseite der Baden-Württemberg Stiftung zur Verfügung.

Stiftungsprofile

Die Baden-Württemberg Stiftung setzt sich für ein lebendiges und lebenswertes Baden-Württemberg ein. Sie ebnet den Weg für Spitzenforschung, vielfältige Bildungsmaßnahmen und den verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Mitmenschen. Die Baden-Württemberg Stiftung ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Sie ist die einzige, die ausschließlich und überparteilich in die Zukunft Baden-Württembergs investiert – und damit in die Zukunft seiner Bürgerinnen und Bürger.

Die Stiftung Kinderland, eine Unterstiftung der Baden-Württemberg Stiftung, ist dort aktiv, wo Kinder und Familien Hilfe und Unterstützung benötigen. Sie setzt sich für die Stärkung von Familien und die Schaffung familienfreundlicher Strukturen ein. Kinder sollen optimale Entwicklungschancen erhalten. Denn wer in Kinder investiert, investiert in die Zukunft unseres Landes.

Die Wiedeking Stiftung Stuttgart ist die größte der drei Wiedeking-Stiftungen und fördert im Wesentlichen gemeinnützige Projekte im sozialen, kulturellen und wissenschaftlichen Bereich. Die Förderung von Bildungsprojekten und von Einrichtungen für unverschuldet in Not geratene Menschen, ist ihr ein besonderes Anliegen. Neu in die Satzung der „Wiedeking Stiftung Stuttgart“ wurde jüngst die Unterstützung von Hilfs-Einrichtungen für Kriegsflüchtlinge aufgenommen.  

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung der Baden-Württemberg Stiftung, der Stiftung Kinderland und der Wiedeking Stiftung Stuttgart vom 11.01.2018

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