Kinder- und Jugendarbeit

BKM-Preis Kulturelle Bildung 2017: Nominierte bekanntgegeben

Aus den zahlreichen Bewerbungen, die für den BKM-Preis Kulturelle Bildung 2017 eingegangen waren, hat Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, die Nominierung der zehn Ideen bekanntgegeben, die von der Fachjury ausgewählt wurden. Die Preisverleihung findet am 20. Juni 2017 in der Stiftung Genshagen statt.

18.04.2017

Grütters betonte: "Ich freue mich über die unglaubliche Bandbreite an Vorhaben, mit denen sich die verschiedenen Einrichtungen für diesen Preis bewerben. Kultur öffnet Welten. Wir müssen mit unseren kulturellen Angeboten die Menschen da abholen, wo sie sind – genau diesem Ziel widmen sich die cleveren Ideen zur Kulturvermittlung, die für den BKM-Preis Kulturelle Bildung ausgewählt wurden. Da schauen sich zum Beispiel Kita-Gruppen historische Avantgardefilme an, ein Theater verteidigt mit luftgefüllten ‚Barrikaden‘ die Demokratie gegen Anfeindungen, und eine ganze Großstadt feiert ein Lesefest. Bemerkenswert finde ich in diesem Jahr, dass kulturelle und politische Bildung aus Sicht vieler Künstler und Kreativer Hand in Hand gehen. Sie kämpfen für die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft mit der Sprache der Poesie. Sie vermitteln Politik und Zeitgeschichte etwa zu den deutsch-jüdischen Beziehungen, zur Gastarbeitereinwanderung oder zum Thema Flucht und Exil. Und sie wenden sich gegen die Ausgrenzung Andersdenkender, Andersaussehender und Anderslebender. "Hut ab" vor so viel Engagement! Mit dem BKM-Preis Kulturelle Bildung wollen wir die junge Generation ermutigen, für genau diese Kultur der Freiheit in allen Lebensbereichen einzustehen."

Nominiert wurden in diesem Jahr bundes- und europaweite Projekte sowie regionale Projekte aus Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Jede Nominierung ist mit einer Prämie von 5.000 Euro verbunden, die drei Preisträger erhalten dann jeweils 20.000 Euro.

Der BKM-Preis Kulturelle Bildung wird in einem zweistufigen Verfahren vergeben: Mehr als 50 Vorschlagsberechtigte – darunter Stiftungen, Dachverbände und gemeinnützige Vereine – spüren geeignete Projekte auf und reichen jeweils bis zu drei Vorschläge bei der BKM ein. Anschließend werden diese von einer unabhängigen Fachjury bewertet, die der Kulturstaatsministerin die überzeugendsten Projekte zur Auszeichnung mit dem BKM-Preis Kulturelle Bildung empfiehlt.

Nähere Informationen über die nominierten Projekte unter:  <link http: www.kulturstaatsministerin.de external-link-new-window der>www.kulturstaatsministerin.de.

Nominierungen für den BKM-Preis Kulturelle Bildung 2017

In alphabetischer Reihenfolge:

  • All Included! Museum und Schule gemeinsam für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, Projektträger: Jugend Museum Berlin
    Im Kooperationsverbund Museum und Schule werden unterschiedliche Bildungsangebote entwickelt, die im Jugend Museum erprobt werden, um mit Kindern und Jugendlichen die Vielfalt geschlechtlicher und sexueller Lebensweisen über Zugänge ästhetisch-musealer Bildung zu bearbeiten.
  • Das Wunderkammerschiff, Projektträger: Stiftung Olbricht & Stiftung Helga Breuninger (diverse Orte in Brandenburg)
    Das WUNDERKAMMERSCHIFF fährt seit Ende Mai 2016 als mobiler, interaktiver Museumsraum auf dem Seeweg zu Kindern zwischen 5 und 12 Jahren in Brandenburg und Berlin.
  • Die Sieben Künste von Pritzwalk (Pritzwalk/ Brandenburg), Projektträger: BKV Brandenburgischer Kunstverein e.V.
    Mit den "Sieben Künsten von Pritzwalk" wurde einen Sommer lang die Innenstadt von Pritzwalk in einen siebenteiligen Ausstellungsort verwandelt. In sieben leerstehenden Ladengeschäften wurde eine Ausstellung geschaffen, die zeigt, wie kreativ und vielfältig Pritzwalk ist.
  • Die Spiegelbarrikade (Dortmund/ Nordrhein-Westfalen), Projektträger: Schauspiel Dortmund
    Die Spiegelbarrikade ist eine soziale Plastik, bestehend aus einer Vielzahl von silbern glänzenden, aufblasbaren Würfeln. Diese sind von hunderten Händen gebaut worden – u.a. im Schauspiel Dortmund und an 14 Dortmunder Schulen, die sich im Programm „Schulen ohne Rassismus“ zusammengeschlossen haben. Das Theater Dortmund hatte dieses Projekt gemeinsam mit "Tools for Action" gestartet, um am 4. Juni 2016 einen geplanten Aufmarsch von Rechtsextremisten zu stoppen und ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen.
  • DIE VÖGEL II - Stimmen der Stadt - Theaterspaziergang im Bergzoo Halle (Halle an der Saale/ Sachsen-Anhalt), Projektträger: Theaterverein Wolter & Kollegen e.V.
    Auf der inhaltlichen Vorlage des Textes „Die Vögel“ von Aristophanes erarbeiten Amateur-, semiprofessionelle und professionelle Gruppen mit professionellen Kulturschaffenden musikalische, tänzerische, performative Szenen und Auszüge. Die entstehenden Darbietungen wurden an Spielorten im Bergzoo Halle präsentiert. Die Zusammenstellung der Gruppen ist generationsübergreifend erfolgt. Über 1.500 Zuschauer erlebten an 30 Spielorten die fast 300 Akteure.
  • Eine Opernreise. Auf den Spuren der Gastarbeiterroute (europaweit), Projektträger: Komische Oper Berlin
    Der Operndolmuş der Komischen Oper Berlin geht auf eine mehr als 3000 km lange Reise entlang jener Strecke, die viele als »Gastarbeiter« in West-Deutschland tätige Arbeitsmigranten seit den 1960er Jahren alljährlich nutzten, um im Urlaub für einige Wochen in ihre ursprünglichen Heimatorte zurückzukehren. In einer eigens für diese Reise entstandenen 45-minütigen Musiktheaterrevue wird den äußeren Beweggründen und seelischen Bewegungen nachgespürt, die die Menschen zu allen Zeiten dazu antrieb, ihr Glück in der Ferne zu suchen, wenn auch zum Preis der Sehnsucht nach der verlassenen Heimat.
  • Kinder im Exil (bundesweit), Projektträger: Akademie der Künste
    Kinder im Exil stellt Flucht- und Exilerfahrungen von Kindern in den Mittelpunkt eines umfangreichen Programms. Die Ausstellung zeigt in einem historischen Teil Faksimiles von Fotos, Briefen und Werkmanuskripten aus dem Akademie-Archiv, insbesondere aus Nachlässen von Künstlern, die mit ihren Kindern zwischen 1933 und 1945 ins Exil gehen mussten. Bisher wurde die Perspektive der mit ihren Eltern geflohenen Künstler kaum oder wenig beachtet. Im Fokus sind hier die Söhne und Töchter von Walter Benjamin, Bertolt Brecht und Helene Weigel, George Grosz, Anna Seghers und vielen anderen.
  • on.tour - Das Jüdische Museum macht Schule (bundesweit), Projektträger: Stiftung Jüdisches Museum Berlin
    on.tour - Das Jüdische Museum Berlin macht Schule ist eine mobile Ausstellung, die seit 2007 bundesweit weiterführenden Schulen aller Schultypen sowie Justizvollzugsanstalten für Jugendliche, aber auch Festivals und Messen im gesamten Bundesgebiet besucht. Die mobile Ausstellung besteht aus fünf roten Würfeln mit eingelassenen Vitrinen, die ausgewählte Objekte aus dem Museum enthalten. Sie gibt prägnante Einblick in die deutsch-jüdische Geschichte, jüdische Religion und die Lebenswege bekannter wie unbekannter Juden.
  • Teentalitarismus (diverse Orte in Nordrhein-Westfalen), Projektträger: Kultur Ruhr GmbH
    Ein Teenager-Machtgebiet wird auf dem Vorplatz der Jahrhunderthalle errichtet. Hier manifestieren die Jugendlichen einen Ort, an dem den Ansichten, Wünschen und Regeln von jungen Menschen absolute Priorität eingeräumt wird. Diese teentalitaristische Zone mitten im Festivalzentrum der Ruhrtriennale ist offen für Erwachsene, Schulklassen und andere Jugendliche – so lange sie sich an die Gesetze und Verhaltensregeln der Teenager halten.
  • VISION - ein partizipatives Konzertprojekt von PODIUM Esslingen mit Schüler/innen der Katharinenschule (Esslingen am Neckar/ Baden-Württemberg), Projektträger: PODIUM Esslingen
    15 Jugendliche, die sich für Musik interessieren, aber kaum musikalische oder instrumentale Vorbildung haben, drei junge Musiker, eine Musikvermittlerin, ein Grafikdesigner und ein Licht-/ Tontechniker realisieren innerhalb einer Woche das Konzert VISION, welches Teil des regulären Festivalprogramms ist. Die Schüler entdeckten ihre eigenen künstlerischen, organisatorischen, technischen, kommunikativen, dramaturgischen Talente, organisierten sich als Team.

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 13.04.2017

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