Kinder- und Jugendarbeit

BJR fordert mehr Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen in Europa

Für mehr Beteiligungsrechte junger Menschen und ein menschliches Gesicht Europas, gegen Perspektivlosigkeit und Diskriminierung hat sich der Bayerische Jugendring (BJR) ausgesprochen. Bei seiner Veranstaltung "Auf dem Schirm: Jugend gestaltet Europa mit" am 30. Mai 2016, zu der er zusammen mit der Bayerischen Staatsregierung in die Vertretung des Freistaats Bayern eingeladen hatte, untermauerte BJR-Präsident Matthias Fack die Bedeutung von Partizipation für Kinder und Jugendliche.

02.06.2016

„Europa muss das Potential junger Menschen entdecken, um eine gemeinsame Zukunft gestalten zu können", betonte  BJR-Präsident Matthias Fack. "Die bayerische Jugendarbeit unterstützt die europäische Idee, junge Menschen bringen sich ein und diskutieren mit. Echte Partizipation braucht aber mehr, angefangen bei dem Recht, ab 14 Jahren wählen zu dürfen. Auch deshalb hat der BJR seit Anfang Mai ein Büro in Brüssel: Wir sind Botschafter für die Jugendarbeit und für Europa.“

Den für junge Menschen mittlerweile selbstverständlichen Frieden in Europa und die freiheitlich-demokratische Grundordnung gelte es, zu gewährleisten und lebendig zu gestalten, betonte Johannes Hintersberger, Staatssekretär im Bayerischen Jugendministerium, in seinem Grußwort. Wichtig sei, dass junge Menschen Europa ein Gesicht geben, Begegnungen schaffen und sich mit europäischen Themen auseinandersetzen. Den Jugendverbänden falle hier eine gewichtige Rolle als Multiplikatoren zu.

Inwieweit Europa junge Menschen auf dem Radar hat und wie junge Menschen sich in Europa einbringen können, diskutierten die vor Ort anwesenden Jugendlichen aus Bayern mit Politiker/-innen der EU. Von europäischen Bürgerinitiativen wünschte sich Maria Noichl, Mitglied des Europäischen Parlaments, eine größere bindende Wirkung: „Jugendliche möchten für ihr Thema einstehen und sehen, was daraus wird.“

Auch zunehmende bürokratische Hürden, die ehrenamtliches Engagement erschweren, wurden erörtert. Markus Ferber, Mitglied des Europäischen Parlaments, befürwortete eine vereinfachte Förderung der Jugendarbeit. Jungen engagierten Menschen einen Vertrauensvorschuss zu gewähren, indem pauschalierte Mittel bereitgestellt werden, sei durchaus auch gegenüber dem Europäischen Rechnungshof und dem Haushaltskontrollausschuss des Europäischen Parlaments zu verantworten.

Für eine Aufwertung des non-formalen Lernens auf europäischer Ebene sprach sich Nymand Christensen, stellvertretender Generaldirektor Bildung und Kultur der Europäischen Kommission, aus. Fähigkeiten und Kompetenzen aus der außerschulischen Bildung seien essentiell für unsere Gesellschaft. Die EU arbeite daran, die Dokumentation von außerschulischer Bildung und non-formalem Lernen einheitlich sichtbar zu machen.

Quelle: Bayerischer Jugendring vom 31.05.2016.

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