Kinder- und Jugendarbeit

BJR fordert bedarfsgerechte Ausstattung für die Jugendarbeit in Bayern

Der Bayerische Jugendring (BJR) begrüßt das seit langem erwartete, zuletzt 1998 fortgeschriebene Kinder- und Jugendprogramm durch die Bayerische Staatsregierung ausdrücklich.

11.06.2013

„Endlich hat die Jugendarbeit in Bayern wieder eine zeitgemäße fachpolitische Grundlage, die sich an die gesellschaftlichen Entwicklungen annähert. Das Kinder- und Jugendprogramm setzt neue Akzente in der Kinder- und Jugendhilfe, beispielsweise bei der Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund oder in der schulbezogenen Jugendarbeit. Entscheidungen über die Umsetzung sind damit aber nicht getroffen. Der fachlichen Basis muss jetzt auch die bedarfsgerechte Ausstattung der Jugendarbeit folgen“, sagte BJR-Präsident Matthias Fack.

Schwerpunkte

Angebote der Jugendarbeit fördern die außerschulische Bildung und damit maßgeblich die persönliche Entwicklung junger Menschen. Angesichts einer steigenden Armutsquote bei Kindern und Jugendlichen setzt der BJR auf eine angepasste finanzielle Ausstattung, um ungleiche Zugänge zu Bildung ausgleichen zu können. Schulbezogene Jugendarbeit setzt mit ihren Einrichtungen und Diensten auf nonformale Bildung von Schülerinnen und Schülern. Das ganzheitliche Bildungsverständnis der Jugendarbeit erhöht damit die Chancen für Kinder und Jugendliche, soziales Engagement und gesellschaftliche Mitverantwortung zu erleben. Das gilt besonders für junge Menschen, die nicht direkt den Weg zu Jugendverbänden und -organisationen finden würden.

Seit vielen Jahren ist es eine wesentliche Aufgabe des BJR, die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu berücksichtigen und junge Migranten/-innen mit Angeboten der Jugendarbeit zu erreichen. Die bisher für das Jahr 2013 von der Bayerischen Staatsregierung zugesicherten Mittel in Höhe von 300.000 Euro investiert der BJR deshalb in seine Mitglieder: den Aufbau und die Verstetigung von Selbstorganisationen junger Menschen mit Migrationshintergrund. Integratives Element der Jugendarbeit ist besonders auch ihre internationale Ausrichtung: Der vom BJR getragene internationale Jugend- und Schüleraustausch soll deshalb zukünftig gestärkt werden.

„Das aktualisierte Kinder- und Jugendprogramm bestätigt, dass der Bayerische Jugendring die Weichen richtig gestellt hat, etwa bei der Integrationsthematik hat er den Handlungsbedarf bereits in den 70er Jahren erkannt und ein Förderprogramm ins Leben gerufen. Wir freuen uns, dass die Leistungen der Jugendarbeit in Bayern Anerkennung finden, und gehen davon aus, dass das Potenzial der interkulturellen Öffnung von Jugendringen und -verbänden auch weiterhin mit entsprechender Mittelausstattung seine Wirksamkeit entfalten kann“, so Fack.

Position des BJR zum Kinder- und Jugendprogramm

Mit dem Kabinettsbeschluss kommt der Ministerrat dem Auftrag der Enquête-Kommission „Jungsein in Bayern – Zukunftsperspektiven für die kommenden Generationen“ nach, die in ihrem Abschlussbericht aus dem Jahr 2008 eine Neuorientierung der bayerischen Jugendpolitik innerhalb der nächsten Legislaturperiode forderte. Seine inhaltlichen Vorstellungen zu einer Fortschreibung des Kinder- und Jugendprogramms legte der BJR bereits in seiner Position im März 2010 (PDF, 5,17 MB) vor.

Quelle: Bayerischer Jugendring vom 11.06.2013

Redaktion: Astrid Bache

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