Kinder- und Jugendarbeit
Berlin schließt Vereinbarung mit Yad Vashem
Die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie intensiviert in die partnerschaftlichen Kontakte zu Jerusalem. Geplant sind in Jerusalem sowie in Berlin Fortbildungen für Lehrkräfte und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die im Bereich der schulischen und außerschulischen Bildung tätig sind.
27.06.2017
Am 26. Juni 2017 unterzeichneten Bildungssenatorin Sandra Scheeres und Yossi Gevir, Director of Governmental and External Affairs, Yad Vashem, im Haus der Wannsee-Konferenz eine Gemeinsame Absichtserklärung zur Intensivierung der partnerschaftlichen Kontakte der Vertragspartner, die in regelmäßigen Fortbildungen für Lehrkräfte in Berlin und Jerusalem münden sollen.
Scheeres: Fortbildungen sind das Fundament für eine demokratische Erinnerungskultur
"Mit der heutigen Unterzeichnung werden wir die gemeinsame Fortbildung von Lehrkräften und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die im Bereich der schulischen und außerschulischen Bildung tätig sind, intensivieren. Vorgesehen sind jährliche Fortbildungsmaßnahmen in Jerusalem sowie in Berlin. Der direkte Austausch mit Israel ist von enormer Wichtigkeit für eine überzeugende Politik- und Geschichtsvermittlung", so Bildungssenatorin Sandra Scheeres. "Angesichts von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus, die in unserer Gesellschaft und damit auch in unseren Schulen immer wieder zum Ausdruck kommen, sind die Förderung demokratischer Haltungen und das entschiedene Eintreten gegen Diskriminierung von Menschen von zentraler Bedeutung."
"Den Holocaust zum Gegenstand des Unterrichts zu machen, ist heutzutage wichtiger denn je. Da die Generation der Zeitzeugen immer kleiner wird, obliegt es uns, für relevante und bedeutsame Bildung zu sorgen und diese zu fördern", so Avner Shalev, Chairman of the Yad Vashem Directorate.
Bildung, Forschung und das Gedenken an den Holocaust gemeinsam fördern
Die Vertragsparteien beabsichtigen, gemeinsame Fortbildungen in Yad Vashem zu planen, bei denen pädagogische Fragen bezüglich des jüdischen Lebens vor, während und nach der nationalsozialistischen Verfolgung im Mittelpunkt stehen. Dabei sollen insbesondere die vielfältigen Ressourcen der Gedenkstätte einschließlich der Archive, des Museums, der Ausstellungen und die pädagogischen Konzepte genutzt werden. Zugleich bemüht sich die Gedenkstätte Yad Vashem um Gespräche zwischen deutschen und israelischen Kolleginnen und Kollegen zur Unterrichtspraxis in Israel.
Zur Vor- und Nachbereitung der Fortbildungen in Yad Vashem organisieren die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, die Berliner Landeszentrale für politische Bildung und die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie entsprechende Angebote. Diese sollen zu einem besseren Verständnis unterschiedlicher Perspektiven auf die Geschichte der Verfolgung beitragen und die Zusammenarbeit mit den NS-Gedenkstätten im Berliner Raum stärken.
Die Abteilung für die deutschsprachigen Länder des European Department of the International School for Holocaust Studies of Yad Vashem wird die Vertragsparteien bei der Planung und Durchführung der Vor- und Nachbereitung der Fortbildungen in Yad Vashem unterstützen.
Yad Vashem kooperiert mit zahlreichen Bundesländern, um der Folgen der Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust zu gedenken. Zu diesem Zweck haben Yad Vashem und die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2013 offiziell ihre Absicht erklärt, Bildung, Forschung und das Gedenken an den Holocaust gemeinsam zu fördern. Die Tragweite des Themas erfordert eine internationale Verständigung über Fragen des Erinnerns und Gedenkens. In Berlin kooperieren bereits das OSZ Ruth-Cohn und die Refik-Veseli-Schule mit Yad Vashem.
Quelle: Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie vom 26.06.2017
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