Kinder- und Jugendarbeit

Bayern: Jugend filmt „Heimat“

Bauchkino und Kopfgefühl, das Heimat-Filmfestival feierte Premiere. Im vergangenen Jahr entstanden im Rahmen des Projekts 29 Filmbeiträge von Jugendlichen zum Thema „Heimat“. Nun wurden die Gewinner des Preises der bayerischen Jugendarbeit prämiert – darunter sind eine Bayrisch-Tschechischer Dokumentation sowie ein Film der sich mit Altagsrassismus beschäftigt.

28.11.2017

Ein Jahr lang haben der Bayerische Jugendring (BRJ) und das JFF-Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis Jugendliche begleitet, ihre Filmideen zum Thema Heimat umzusetzen. Am 25.11.2017 war es endlich soweit: Alle 29 Filme wurden im Cineplanet in Marktredwitz gezeigt. Um 18.00 Uhr startete die Preisverleihung von Bauchkino und Kopfgefühl mit Dr. Günther Denzler, Bezirkstagspräsident von Oberfranken (als Vertretung für den Schirmherrn Dr. Markus Söder, MdL, Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat) sowie BJR-Präsident Matthias Fack.

Vier Preise für vier Filmgruppen

Eine Fachjury hatte im Oktober sieben Stunden Filmmaterial gesichtet und die Gewinner-Filme gekürt. Verliehen wurde in der Kategorie der 12 bis 18-Jährigen und in der Kategorie der 19 bis 26-Jährigen. Zudem wurde der Sonderpreis Bayerisch-Tschechische Produktionen und der Preis der bayerischen Jugendarbeit vergeben. Die Preise wurden von Dr. Günther Denzler, Bezirkstagspräsident von Oberfranken sowie von BJR-Präsident Matthias Fack in Anwesenheit der Jury übergeben.

Preis der bayerischen Jugendarbeit für „Velik Ostern“

Was sind die Unterschiede zwischen deutschen und tschechischen Ostertraditionen? Ein findiger Osterhase klärt das Publikum über die tschechische Ostertradition auf. Der Film ist eines von drei Werken eines deutsch-tschechischen Filmprojekts in der Oberpfalz. Initiert wurde das Projekt vom Jugendmedienzentrum T1 Tirschenreuth und der Realschule in Stiftland.

Preis in der Kategorie 1: 12-18 Jahre für „Nachbar“

Ein Familie Geflüchteter zieht nebenan ein. Nicht zur Freude des Nachbarns, der dort seit vielen Jahren lebt. Ein Film, der sich mit Alltagsrassismus beschäftigt, aber auch damit, was Heimat ist. „Nachbar“ ist bereits das zweite Filmprojekt einer Schülergruppe des Albrecht-Altdorfer-Gymnasiums in Regensburg.

Preis in der Kategorie 2: 19-26 Jahre für „Ohne Titel“

Das Tape eines Anrufbeantworters aus den 80er Jahren führt die Zuschauer/-innen in die Jugend der Stimme auf dem Band. „Ohne Titel“ ist ein experimenteller und künstlerischer Film. Das Filmteam hat bereits 2013 mit dem Film „Skulpturlichtung“ den Oberbayerischen Jugendfilmpreis gewonnen. Entstanden in Zusammenarbeit mit der Jugendfilmgruppe „daltings“.

Sonderpreis Bayerisch-Tschechische Produktionen für „Supernova 2017 – Heimat“

Ist Heimat eine Kindheitserinnerung? Liegt Heimat in der Zukunft? Tschechische und deutsche Jugendliche haben sich auf eine Wochenend-Heimatexpedition begeben, um diese Fragen zu klären. Dokumentarische und fiktive Szenen versuchen Heimat in den Fokus zu nehmen. Das Filmteam hat sich im Projekt „Freundschaft ohne Grenzen“ des Bezirksjugendrings Oberfranken kennengelernt.

Lobende Erwähnung für „Time Travel“

In die Zeit reisen können Juli und ihre Mutter. Allerdings ist das ein heikles Unterfangen. Denn, wer an der Zeit etwas ändert, muss mit den Konsequenzen klarkommen. Die junge Filmemacherin kommt aus Rosenheim und ist gerade einmal 14 Jahre alt. Lobende Erwähnung für „Nationentausch“ Wie geht es einer Deutschen in Spanien? Wie einer Italienerin in Schweden? Und umgekehrt? Der Film spielt mit der Idee der Fernsehserie „Frauentausch“. Ein Teil der rein weiblichen Filmgruppe hat bereits einen Roman veröffentlicht: „Hallo, ich bin dein Genitiv.“

Über das Projekt

Bauchkino und Kopfgefühl ist ein Projekt des BJR in Kooperation mit dem JFF-Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, gefördert vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat.

Quelle: Bayerischer Jugendring vom 27.11.2017

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