Kinder- und Jugendarbeit
Baden-Württemberg schließt Vereinbarung zur Förderung von Kinderakademien
Kinder- und Jugendakademien sind ein freiwilliges, zusätzliches Angebot im Rahmen der Hochbegabtenförderung. Die überwiegend kostenlosen Kurse reichen von naturwissenschaftlichen Angeboten über philosophische Themen bis hin zu Chinesischkursen.
20.01.2010
„Kinderakademien sind eine Bereicherung für die Kinder und für die Bildungsangebote in unserem Land. Wir freuen uns über die überaus großzügige Unterstützung der Hector-Stiftung II, mit der Kinderakademien nun flächendeckend ausgebaut werden können“, erklärten Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther H. Oettinger und Kultusstaatssekretär Georg Wacker. Gemeinsam mit Dr. Hans-Werner Hector, Stifter und Vorstand der Hector-Stiftung II, unterzeichneten beide heute eine Vereinbarung zur Förderung und Errichtung von Kinderakademien in Baden-Württemberg. In den Kursen der Kinderakademien haben besonders begabte und interessierte Grundschulkinder und mittelfristig auch Kindergartenkinder die Möglichkeit, ihre persönlichen Begabungsschwerpunkte zu entdecken und auszubauen. Die Kurse regen zu selbstständigem und experimentellem Lernen an. „So können sich die Kinder außerhalb der Schule weiterentwickeln und werden ganzheitlich gefördert“, unterstrichen Ministerpräsident Oettinger und Staatssekretär Wacker.
Beispielgebend für zukünftige Aktivitäten im Kinderland
„Mit dem flächendeckenden Ausbau der Kinderakademien fügen wir dem Weg auf dem Kinderland Baden-Württemberg einen weiteren bedeutenden Meilenstein hinzu“, betonte der Ministerpräsident. Er verband dies mit der Hoffnung, dass das Engagement der Hector-Stiftung II beispielhaft für andere Aktivitäten sein könnte, denn: „Kinder- und Familienfreundlichkeit und damit der weitere Ausbau des Kinderlandes ist eine Aufgabe, für die nicht nur die Politik, sondern auch die Wirtschaft und alle gesellschaftlichen Kräfte mit verantwortlich sind.“
Hector: Entdeckung und Entwicklung der eigenen Talente fördern
Der Mathematiker und Unternehmer Hans-Werner Hector unterstützt seit rund zehn Jahren bereits die Hochbegabtenförderung an Gymnasien in so genannten Hector-Seminaren. Auch die Universität Karlsruhe wird von einer von ihm und seiner Frau Josefine ins Leben gerufenen Stiftung mit erheblichen Mitteln gefördert. Mit dem von ihm ermöglichten Ausbau der Kinderakademien erweitert Hector die Zielgruppe seiner Förderung auf begabte und hoch begabte Grundschulkinder. Auch Kindergartenkinder sollen mittelfristig an den Hector-Kinderakademien entdecken, forschen und lernen können. „Begabungen kann man nicht früh genug fördern. Ich möchte mit meiner Förderung dazu beitragen, dass Kinder ihre Talente entdecken und entwickeln können, um sie eines Tages für sich selbst zu nutzen, aber auch in die Gemeinschaft einzubringen“, sagte der Stifter. Das gemeinsame Lernen und Entdecken sei für junge Talente eine wichtige Erfahrung.
Finanzielle Unterstützung und wissenschaftliche Begleitung
Die Hector-Stiftung II habe angeboten, die bereits bestehenden 23 Kinderakademien für Grundschulkinder in Baden-Württemberg finanziell zu unterstützen, informierte der Kultusstaatssekretär. Für eine flächendeckende Ausdehnung sollen weitere Kinderakademien gegründet werden. Insgesamt seien 50 Standorte vorgesehen. Dazu stelle die Stiftung rund 32 Millionen Euro während der nächsten zehn Jahre zur Verfügung. Geplant sei, qualitativ vergleichbare Standards an allen Kinderakademien zu ermöglichen. „Die hohe Qualität der Kinderakademien soll durch Evaluation und wissenschaftliche Begleitung gestärkt werden. Es freut uns, dass wir zwei hochkarätige Wissenschaftler für diese Aufgabe gewinnen konnten“, erklärten Oettinger, Wacker und Hector.
Professor Dr. Marcus Hasselhorn vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) in Frankfurt und Professor Dr. Ulrich Trautwein von der Universität Tübingen übernähmen die wissenschaftliche Begleitung, die die Hector-Stiftung II jährlich zusätzlich mit 250.000 Euro finanziert. Dazu sei ein dauerhaftes Fortbildungsangebot für Lehrkräfte geplant. Zusätzlich finanziere die Hector-Stiftung II einen Internetauftritt und Informationsmaterial zu den Kinderakademien. Den bereits bestehenden Kinderakademien stehe es offen, sich zu einer Hector-Kinderakademie weiterzuentwickeln oder nach dem bestehenden Konzept und der derzeitigen Finanzierung weiterzuarbeiten, sagte Wacker.
Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg
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