Kinder- und Jugendarbeit

Ausbildungsjahr 2013/14: Berufsausbildung für alle Berliner Jugendlichen

Ziel des Senats ist es, dass alle Berliner Jugendlichen, die eine Berufsausbildung beginnen wollen, auch in diesem Jahr ein Ausbildungsangebot erhalten. Das geht aus einem entsprechenden Bericht der Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat, hervor.

17.07.2013

Der Bericht an das Abgeordnetenhaus über Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote für das Ausbildungsjahr 2013/14 wurde heute vom Senat beschlossen.

Mit Blick auf den Beginn des neuen Ausbildungsjahres appelliert Senatorin Kolat an die Betriebe: „Die Berliner Unternehmen müssen noch stärker ihre Anstrengungen darauf richten, jungen Berlinerinnen und Berlinern die Chance auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz zu geben. Denn wer heute nicht ausbildet, hat morgen keine Fachkräfte!“ Die Jugendlichen, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, forderte die Senatorin auf, das umfassende Beratungs- und Vermittlungsangebot der Arbeitsagenturen und der Kammern zu nutzen.

Das Land Berlin und die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit bieten vielfältige Unterstützung. So werden im Rahmen der „Förderung der Berufsausbildung in Berlin“ Zuschüsse zur Erhöhung der Anzahl und zur Verbesserung der Qualität betrieblicher Ausbildungsplätze, beispielsweise im Rahmen der Verbundausbildung, gewährt.

BerlinArbeit, das arbeitsmarktpolitische Programm der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, hat insbesondere die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit im Fokus. Jugendlichen, die die Ausbildungsreife noch nicht erlangt haben, bietet das Land eine breite Palette von Maßnahmen, um diese herzustellen: „Ausbildung in Sicht“ oder die Einstiegsqualifizierung. Auch während der Ausbildung wird Unterstützung in Form von Mentoring und ausbildungsbegleitenden Hilfen angeboten, um die Zahl vorzeitig gelöster Ausbildungsverträge zu senken.

Diejenigen, die keinen betrieblichen Ausbildungsplatz finden, erhalten ein Angebot im Rahmen des Berliner Ausbildungsplatzprogramms (BAPP). Die im Haushaltsplan bestätigten 1.000 Ausbildungsstellen im BAPP werden - wie in den Vorjahren - nachrangig besetzt.

Für das vergangene Jahr kann ein relativ stabiler Ausbildungsmarkt festgestellt werden. Berlin hatte sich aufgrund des doppelten Abiturjahrganges sowie der Aussetzung der Wehrpflicht und des Zivildienstes auf eine höhere Anzahl Bewerberinnen und Bewerber für eine Berufsausbildung vorbereitet. Auch haben sich vermehrt arbeitslose Jugendliche ohne Berufsabschluss für eine Ausbildung beworben. Die Anzahl der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber stieg von 19.915 für das Ausbildungsjahr 2011/12 auf 21.611 für 2012/13.

Im Jahr 2012 nahmen insgesamt 27.786 Jugendliche eine Berufsausbildung auf, 404 weniger als im Vorjahr. Diese Ausbildungsverhältnisse setzen sich zusammen aus 17.852 betrieblichen Ausbildungen nach Berufsbildungsgesetz bzw. Handwerksordnung, 2.398 Ausbildungen in Medizinalfachberufen, 1.060 Ausbildungen in öffentlich-rechtlichen Laufbahnen im unmittelbaren Landesdienst (Beamtinnen und Beamte) sowie 6.476 vollschulische berufliche Ausbildungen an Berufsfachschulen. Die Anzahl der Ausbildungen bei den nicht geförderten Verträgen nach Berufsbildungsgesetz und Handwerksordnung stieg leicht an: Im Jahr 2011 waren es 15.288, in 2012 waren es 15.558 Verträge.

Allerdings belegt die Entwicklung der Ausbildungsquoten im Vergleich zum Bundesdurchschnitt, dass Berlin noch zulegen muss. Die Ausbildungsquote (Anteil der Auszubildenden an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) lag in Berlin nach den Erhebungen des aktuellen Betriebspanels der Senatsarbeitsverwaltung im Jahr 2012 bei 3,9 %, in Deutschland bei 4,2 %. Von allen ausbildungsberechtigten Betrieben (51 % aller Betriebe) bildeten in Berlin im Jahr 2012 lediglich 42 % aus. In Deutschland insgesamt waren es 51 %.

Zunehmend zeichnet sich in Berlin eine Diskrepanz zwischen dem steigenden Fachkräftebedarf und der sinkenden Ausbildungsleistung ab.

Quelle: Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen vom 16.07.2013

Redaktion: Kerstin Boller

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