Kinder- und Jugendarbeit

aej findet Strafprozess gegen Jugendpfarrer unangemessen für eine zivilgesellschaftliche Demokratie

Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej) äußert sich kritisch zum Strafprozess gegen Lothar König, Jugendpfarrer in Jena.

24.04.2013

Am 4. April 2013 hat der Prozess gegen den Jenaer Jugendpfarrer Lothar König begonnen. Er wird beschuldigt, bei den Demonstrationen gegen den Aufmarsch von Neonazis am 19. Februar 2011 aus Anlass des Jahrestags der Bombardierung Dresdens schweren, aufwieglerischen Landfriedensbruch begangen zu haben. Den schwerwiegenden Vorwürfen steht ein langjähriges, mutiges und friedfertiges Engagement des Beschuldigten gegenüber. Er setzt sich seit vielen Jahren als Christ für Gerechtigkeit, Frieden und eine menschenfreundliche Welt ein. Der Umgang der sächsischen Justiz mit König und Anderen, die sich den Aktivitäten Rechtsextremer entgegenstellen, ist nach Ansich der aej unverhältnismäßig und besorgniserregend. Es bestehe die Gefahr, dass diejenigen kriminalisiert werden, die sich für Aufklärung und gesellschaftlichen Proteste gegen den Neonazismus engagierten.
 
Die Evangelische Jugend in Deutschland würdigt den Einsatz Lothar Königs für eine Gesellschaft, in der sich niemand vor Gewalt und Verfolgung fürchten muss. „Wir nehmen unsere christliche Verantwortung ernst und stellen uns friedlich aber bestimmt auch zukünftig all jenen in den Weg, die Hass und Gewalt säen“, so Dr. Thomas Schalla, der Vorsitzende der aej.
 
Deutschland braucht nach Ansicht der aej nachhaltige und kontinuierlich finanzierte Maßnahmen gegen Rechtsextremismus, ein Verständnis für die Besonderheit und Verbreitung dieser Ideologie und den Willen, sich ihr kompromisslos zu verweigern. Die aej erwartet vom Staat, der Bedrohung durch den Rechtsextremismus entschieden entgegen zu treten. Sie wehrt sich dagegen, dass er jene kriminalisiert, die sich für eine friedliche und demokratische Gesellschaft einsetzen. Wie jeder Bürger verdiene Lothar König ein faires Verfahren und eine unvoreingenommene Justiz.
 
Quelle: Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej) vom 23.04.2013

Back to Top