Kinder- und Jugendarbeit

aej: Beteiligung braucht Anerkennung!

Beteiligung braucht Anerkennung! Dies ist die Kernbotschaft der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej) auf ihrer Tagung „jung.vielfältig.engagiert.“

29.03.2011

Während in Politik und Gesellschaft viel über die Integration und Anpassung junger Menschen aus Zuwandererfamilien diskutiert wird, zeigte die Tagung „jung.vielfältig.engagiert.“ vom 16. bis 17. März in Berlin: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in der Migrationsgesellschaft wollen sich in der Gesellschaft beteiligen.

Es gelte ihre Lebenswelten wahr- und ihre Vorstellungen ernst zu nehmen, denn: Neben einem wertschätzenden Umgang mit unterschiedlichen Lebensentwürfen gehören auch Diskriminierungen in Schule, Ausbildung und Beruf zum Lebensalltag von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Besonders Abschiebungen von in Deutschland aufgewachsenen jungen Menschen, Optionszwang bestimmter Nationalitätengruppen sowie der Ausschluss Drittstaatsangehöriger vom kommunalen Wahlrecht beeinflussen Lebensgefühl und Lebenswelten vieler junger Menschen in Deutschland. „Hier ist Chancenungerechtigkeit wahrzunehmen und zu beseitigen, um Beteiligung zu ermöglichen“, so Simone Kalisch, Leiterin des aej-Migrationsprojekts TANDEM. Als Selbstorganisationen und Interessenvertretungen junger Menschen verfügen Jugendverbände über ein großes Potential, in diesen Punkten aktiv zu werden.

Einen besonders wichtigen Beitrag für gesellschaftliches Engagement und individuelle Anerkennung leisten Vereine von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. „Die Anerkennung dieser Jugendorganisationen bedeutet nicht nur, ihre ehrenamtlichen Mitglieder über Jugendverbandsstrukturen zu informieren und sie zu schulen“, so Friederike Piderit, Projektleiterin des aej-Coachingprojekts mit evangelisch-ökumenischen Vereinen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, „sondern auch, sie tatsächlich an den öffentlichen Förderprogrammen zu beteiligen“. Mit mehreren Coachingprojekten fördert die aej derzeit sechs Vereine Jugendlicher mit Migrationshintergrund in ihrer eigenständigen jugendverbandlichen Entwicklung. „Neben der Teilnahme an Gremien und Schulungen eröffnen wir den organisierten Jugendlichen Zugänge zu Fördergeldern über uns als Zentralstelle“, erklärt aej-Generalsekretär Mike Corsa: „Gleichzeitig setzen wir uns mit dem TANDEM-Projekt an acht Standorten Evangelischer Jugend auch intensiv mit der interkulturellen Öffnung unseres eigenen Verbands auseinander“. Auf diese Weise gehe die aej wichtige Schritte, um jungen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Aufenthaltsstatus gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen, plurale Lebenswelten anzuerkennen und diskriminierende Strukturen zu beseitigen.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej)

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