Jugendpolitik
Act to change! Dialog zwischen Nordafrika und Deutschland in Casablanca
Zum Dritten Mal trafen sich Akteure aus nordafrikanischen Ländern und Deutschland im Rahmen der Transformationspartnerschaften des Auswärtigen Amtes und diskutierten u.a. über Empowerment und die Schaffung von Strukturen für eine aktive Zivilgesellschaft. IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit vernetzt die Träger im Jugendaustausch mit Nordafrika und berichtet von der viertägigen Konferenz in Casablanca.
11.12.2019
Act to change! Unter diesem Titel trafen sich vom 22. bis 25. November über 80 Aktive aus der Jugendarbeit Marokkos, Tunesiens, Ägyptens und Deutschlands in Casablanca. Ganz überwiegend waren ehrenamtlich engagierte Vertreter/-innen aus zivilgesellschaftlichen Organisationen anwesend. Ministeriumsmitarbeiter ergänzten die breite Palette der anwesenden Jugendorganisationen.
Für Empowerment und eine aktive Zivilgesellschaft
Die Konferenzteilnehmenden hatten sich in die lebendige Wirtschaftsmetropole Marokkos aufgemacht, um sich über die Wirkungen internationaler Jugendarbeit auszutauschen, zu netzwerken und neue Projekte auf die Beine zu stellen. Auf welche Weise kann ein internationaler Jugendaustausch zum Empowerment seiner jungen Teilnehmenden beitragen? Wie wird dadurch die Schaffung von Strukturen für eine aktive Zivilgesellschaft befördert? Und welche Voraussetzungen müssen dafür geschaffen werden, damit internationale Austausche ihre Wirkung entfalten? Über diese und andere Fragen rund um Jugendarbeit und Jugendaustausch debattierten die Fachkräfte aus allen vier Partnerländern in wechselnden Workshops und Gruppen. Die Methoden des Open Space und des Storytelling sorgten dabei für pädagogische Anregung und wechselnde Perspektiven.
Diskutiert wurde im Rahmen der vier thematischen Schwerpunkte der Konferenz:
- Extremismus und friedliche Koexistenz
- Umweltschutz
- Beteiligungsstrukturen junger Menschen in Politik und Gesellschaft
- Empowerment, soziale Gerechtigkeit und berufliche Integration
Gemeinsamkeiten trotz struktureller, politischer und wirtschaftlicher Unterschiede
Besuche in Einrichtungen vor Ort sorgten für praktische Anschauung der Projektarbeit in Marokko. Die Teilnehmenden entdeckten im Vergleich mit den eigenen Ansätzen viele Gemeinsamkeiten in der Arbeit mit Jugendlichen in allen Ländern trotz der gegebenen strukturellen, politischen und wirtschaftlichen Unterschiede.
Act to change! war die dritte einer Reihe von Netzwerkkonferenzen für deutsche, marokkanische, ägyptische und tunesische Akteure des Jugendaustausches zwischen den beteiligten Ländern und wie die vorherigen Veranstaltungen möglich gemacht durch eine Förderung des Auswärtigen Amtes. Sie wurde organisiert von IJAB in Zusammenarbeit mit seinen Partnerorganisationen Young United Al-Hoceima und Chabab Time (Marokko), icealex (Ägypten) und Club Culturel Ali Belhouane (Tunesien). Die Konzeption, Planung und Umsetzung der Konferenz erfolgte gemeinsam in diesem Partnerteam.
Zusammenarbeit mit Nordafrika
Seit dem „Arabischen Frühling“ hat dank der Transformationspartnerschaften des Auswärtigen Amtes der Austausch mit einigen nordafrikanischen Ländern an Dynamik gewonnen. Seit 2011 vernetzt IJAB die Träger im Jugendaustausch zwischen Deutschland, Tunesien, Marokko und Ägypten und bietet ihnen eine entsprechende Plattform.
Die beteiligten Organisationen wollen diesen Austausch vertiefen. Das war eine der zentralen Erkenntnisse der Konferenz „Dialogue Me To Network“ 2017 in Tunis. In allen vier Ländern fanden 2018 nationale Konferenzen statt, um auch die Akteure vor Ort enger miteinander in Kontakt zu bringen. Am 8. November 2018 trafen sich die deutschen Akteure in Königswinter.
Weitere Informationen zur jugendpolitischen Zusammenarbeit mit Nordafrika: www.ijab.de/partnerlaender/nordafrika
Quelle: IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V., Christiane Reinholz-Asolli
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