Tagungsbericht: Navi 3.0 - Arbeitsbelastung im ASD/KSD

„ASD/KSD - da werde ich nicht alt!?...“ Diesen Stoßseufzer, mit dem Fachkräfte im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) oder im Kommunalen Sozialen Dienst (KSD) oft ihre Arbeitsbelastung zum Ausdruck bringen, haben die Bundesarbeitsgemeinschaft ASD/KSD und die beiden Landesjugendämter Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) als provokante Überschrift für ihre diesjährige Fachtagung für Leitungskräfte im ASD gewählt, die am 19. April 2012 in Münster im LWL-Landeshaus stattfand.

Eine aktuelle Studie zur Personalentwicklung im ASD kommt zu dem Ergebnis, dass sich 70 % der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter belastet fühlen. Krankheitsausfälle, Arbeitsunfähigkeit, psychische Erkrankungen, hohe Fluktuationsraten sind die Folge.

Für die Zukunftsfähigkeit der Bezirkssozialarbeit im ASD/KSD ist es von existenzieller Bedeutung, ob es gelingt, in den nächsten Jahren sowohl für Nachwuchskräfte eine gewisse Attraktivität dieses Berufsfeldes zu erhalten beziehungsweise zu fördern als auch die vorhandenen Fachkräfte angesichts eines zunehmenden Durchschnittsalters in die Lage zu versetzen, ihre Berufstätigkeit persönlich und fachlich zufriedenstellend auch noch in höherem Lebensalter ausüben zu können.

Die Tagungsbeiträge nahmen die spezifischen Belastungsfaktoren im ASD in den Blick, beleuchteten die Möglichkeiten der Gesundheitsförderung im ASD und stellten Praxismodelle und -konzepte vor, aus denen sich für die eigene Organisation lernen lässt. Sehr deutlich wurde, dass der Umgang mit Arbeitsbelastungen eine zentrale Leitungsaufgabe ist und sowohl mitarbeiter- als auch organisationsbezogen zu betrachten ist.

Die Dokumentation der Tagung steht auf der Homepage des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe unter <link http: www.lwl.org lja-download fobionline external-link-new-window external link in new>www.lwl.org/tagungsdoku zum Download bereit.

Quelle: LWL-Landesjugendamt Westfalen vom 27.07.2012

Redaktion: Kerstin Boller