Hilfen zur Erziehung
Studien-Ergebnisse des Leuchtturmprojekts Pflegekinderdienst finden erstmals Anwendung in der Praxis
20 Fachkräfte aus kommunalen Pflegekinderdiensten starteten am 7. November 2011 in eine Fortbildung des LVR-Landesjugendamtes und der Universität Siegen. Das Ziel: optimale Unterstützung für Pflegekinder und ihre Pflegefamilien.
08.11.2011
Wissenschaftliche Grundlage der Fortbildung für Verantwortliche aus örtlichen Jugendämtern ist eine umfangreiche Studie, die der Landschaftsverband Rheinland (LVR) bereits im Juli vorgestellt hatte. Sie entstand im Rahmen des "Leuchtturmprojekts Pflegekinderdienst" und stellt Qualitätsstandards für die Arbeit der Pflegekinderdienste auf.
Zur Einführungsveranstaltung in Köln kamen neben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Fortbildung auch Vertreterinnen und Vertreter der Leitungsebenen aus den beteiligten Jugendämtern in Aachen, Hilden, Erkelenz, Bornheim, Radevormwald, Monheim am Rhein, Kerpen, Mönchengladbach, Moers, Troisdorf, Kleve, Rheinberg und Rheinisch-Bergischem Kreis.
In vier zweitägigen Modulen geht es bei der Weiterbildung bis Ende 2012 unter anderem um die Kriterien für Auswahl und Ablehnung von Bewerberfamilien, die Einbeziehung von Pflegekindern in die Hilfeplanung, den Kinderschutz in Pflegefamilien sowie den Umgang mit Krisen. Außerdem wird insbesondere die Vorbereitung von Herkunftsfamilie, Kind und Pflegefamilie auf den Übergang in die Pflegefamilie beleuchtet.
LVR-Jugenddezernent Reinhard Elzer: "Mit diesem Fortbildungsangebot für Verantwortliche aus örtlichen Pflegekinderdiensten arbeitet der LVR weiter auf das Ziel hin, einheitliche Qualitätsstandards im Pflegekinderwesen einzuführen. Was mit einer wissenschaftlichen Studie begann, soll nun auch in der Praxis Anwendung finden, um eine bestmögliche Betreuung von Pflegekindern zu ermöglichen. Ich freue mich über das große Interesse der Städte und Kreise an Qualitätsentwicklung in diesem Bereich."
Neben der Fortbildung im Rahmen des Leuchtturmprojekts hat der LVR in Kooperation mit dem Erziehungsbüro Rheinland dem brisanten Thema der Besuchskontakte einen eigenen Fachtag gewidmet. Ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen, die in Pflegefamilien oder professionellen Pflegestellen leben, haben weiterhin Kontakt zu ihren leiblichen Eltern. Um dieses grundgesetzlich verankerte Recht der biologischen Eltern entstehen oft Konflikte, die nicht selten in familienrechtlichen Auseinandersetzungen enden.
An der Planung und Durchführung der Besuchskontakte sind in der Regel mehrere Akteure beteiligt: Jugendämter, Familiengerichte, Sozialarbeiter und freie Träger. Fachleute aus diesen Berufen tauschten sich beim LVR-Fachtag unter dem Titel "Besuchskontakte von Kindern und Jugendlichen in Erziehungsstellen - Im Spannungsfeld der Interessen und Professionen" aus. Die von WDR-Moderatorin Susanne Wieseler geleitete Veranstaltung ermöglichte den rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen offenen Dialog, der in der täglichen Fallarbeit oftmals nicht möglich ist.
Quelle: Landschaftsverband Rheinland vom 07.11.2011
Termine zum Thema
-
25.04.2024
Fachkonferenz Hannover: Kinderschutzkonzepte
-
15.05.2024
17. Kinder- und Jugendschutzkonferenz des Landes M-V! „Alle Kinder und Jugendlichen im Blick?!“
-
16.05.2024
6. Jahreskonferenz – Spannungsfelder und gelingende Praxis in der Arbeit mit sexuell übergriffigen Kindern und Jugendlichen
-
04.06.2024
Mehr Sicherheit in Elterngesprächen
-
10.06.2024
Klimaschutz ist Kinderschutz. Herausforderungen und Verantwortung der Kinder- und Jugendhilfe in der Klimakrise
Materialien zum Thema
-
Broschüre
Kinder- und Jugendhilfe in der Krise Zur Frage der Rechtmäßigkeit pauschaler Standardabsenkung bei (vorläufiger) Inobhutnahme und Hilfegewährung für geflüchtete unbegleitete Minderjährige
-
Broschüre
Mitsprechen, mitbestimmen, mitgestalten – Praxiswissen zu Beteiligung in der Heimerziehung (SOS kompakt, Ausgabe 8)
-
Artikel / Aufsatz
Verdacht auf innerfamiliären sexuellen Missbrauch: Herausforderungen und wie der ASD trotz und mit ihnen gut umgehen kann
-
Expertise / Gutachten
Rechtsgutachten des DIJuF: "Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe"
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Arbeitshilfe zur Erstellung von Schutzkonzepten in der OKJA - Prävention (sexualisierter) Gewalt
Projekte zum Thema
-
Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt
-
Therapeutisches Internat Sternstunden-Mattisburg am Chiemsee
-
Brückensteine Careleaver
AWAKE – das Brückensteine-Fellowship
-
Nds. Landesjugendamt
"Qualitätsentwicklung der Jugendarbeit in Niedersachsen im Rahmen der Landesjugendhilfeplanung"
-
Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel
STARKE KINDER KISTE! Das ECHTE SCHÄTZE! Präventionsprogramm
Institutionen zum Thema
-
Sonstige
Netzwerk Kinder von Inhaftierten
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
faX Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend für Stadt und Landkreis Kassel
-
Stiftung / Fördereinrichtung
Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel
-
Verband / Interessenvertretung
Pflege- und Adoptivfamilien-Unabhängiger Landesverband (PAUL) Niedersachsen e.V.
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Kaspar-X Intensivpädagogische Netzwerke