Hilfen zur Erziehung

Statistik 2011: Mehr Familien in Hessen erhielten sozialpädagogische Familienhilfe

Im Jahr 2011 wurden in Hessen knapp 7.700 Familien mit insgesamt 15.300 minderjährigen Kindern durch eine sozialpädagogische Familienhilfe unterstützt. Dies waren 2,6 Prozent mehr Hilfen als ein Jahr zuvor. Nach Mitteilung des Hessischen Statistischen Landesamtes, dauerten am Jahresende noch gut 4.600 Hilfen an und gut 3.000 wurden beendet. Rund 3.000 Hilfen wurden in 2011 neu begonnen.

07.08.2012

Bei dieser Hilfeart wird nicht das/der einzelne Kind/Jugendliche unterstützt, sondern die ganze Familie steht im Mittelpunkt der Hilfe. Diese Hilfe hat das Ziel die Familie bei akuten Krisen wieder in die Lage zu versetzen, auftretende Probleme selbstständig zu meistern. Mit dieser Hilfeleistung, die eher einen kurz- bis mittelfristigen Charakter hat, werden hauptsächlich Familien mit jüngeren Kindern unterstützt. Zu dieser Form der ambulanten Erziehungshilfe gehören sowohl beratende Gespräche (zum Beispiel Erziehungsberatung, Partnerberatung) als auch praktische Hilfen, wie Hausaufgabenbetreuung, Anleitung bei der Haushaltsführung und Ausgabenplanung.

Die wirtschaftliche Situation der Familien hat großen Einfluss auf die Notwendigkeit der sozialpädagogischen Familienhilfe. Knapp zwei von drei dieser Familien waren auf Transferleistungen (zum Beispiel Hartz IV) angewiesen. Auch die Familienstruktur spielt eine große Rolle. Bei über der Hälfte der betreuten Familien handelte es sich um alleinerziehende Elternteile mit minderjährigen Kindern, 14 Prozent waren „Patchworkfamilien“ und bei knapp 34 Prozent der Hilfefälle lebten die Kinder mit beiden Elternteilen zusammen. In gut einem halben  Prozent der Fälle waren die Eltern verstorben oder die Situation war unbekannt.

Die Anlässe der Familienhilfe sind vielfältig, wobei angesichts der komplexen Lebensstrukturen der Familien bis zu drei Gründe für die Hilfe angegeben werden können. Häufigster Grund bei Beginn der Hilfe war mit 29 Prozent eine eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern. 14 Prozent der Fälle waren in der unzureichenden Förderung und Versorgung des jungen Menschen in der Familie begründet. Es folgten Belastungen des jungen Menschen durch Konflikte in der Familie mit zwölf Prozent bzw. durch Problemlagen mit den Eltern mit elf Prozent und Auffälligkeiten im sozialen Verhalten der jungen Menschen mit zehn Prozent.

Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt vom 07.08.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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