Hilfen zur Erziehung
Sozialpädagogische Familienhilfe in Hamburg und Schleswig-Holstein 2017
Am Jahresende 2017 sind in Hamburg 2.149 Familien mit zusammen 4.927 Kindern durch sozialpädagogische Familienhilfe unterstützt worden. Im Vergleich zum Vorjahr stieg damit die Zahl der geförderten Familien um zwei Prozent und die der zugehörigen Kinder um vier Prozent. In Schleswig-Holstein haben insgesamt 3.016 Familien mit 6.404 Kindern Unterstützung durch sozialpädagogische Familienhilfe erhalten. Hier stieg die Zahl der unterstützten Familien um sechs Prozent und die der zugehörigen Kinder um sieben Prozent. Damit setzte sich der seit 2014 beobachtete Anstieg fort, so das Statistikamt Nord.
29.01.2019
Hamburg: Zwei Prozent mehr Familien gefördert
36 Prozent der betroffenen Familien in Hamburg hatten ein Kind, 30 Prozent zwei, 17 Prozent drei und weitere 17 Prozent vier oder mehr Kinder. Bei 55 Prozent war mindestens ein Elternteil ausländischer Herkunft. Knapp die Hälfte der unterstützten Familien (48 Prozent) lebte ganz oder teilweise von Transferleistungen (wie „Hartz IV“ oder Sozialhilfe).
Hauptgrund: eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern
Mit 35 Prozent war „eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern“ (z. B. Erziehungsunsicherheit, pädagogische Überforderung, unangemessene Verwöhnung) der Hauptgrund zur Gewährung der Hilfe. Auf Belastungen des jungen Menschen durch Problemlagen der Eltern (wie psychische Erkrankung, Suchtverhalten, geistige oder seelische Behinderung) entfielen 20 Prozent und auf unzureichende Förderung, Betreuung oder Versorgung des jungen Menschen in der Familie (z.B. soziale, gesundheitliche und/oder wirtschaftliche Probleme) 13 Prozent der Hilfen.
Die sozialpädagogische Familienhilfe ist eine Leistung der Jugendhilfe. Sie erfordert die Mitarbeit aller Familienmitglieder und ist üblicherweise auf längere Zeit angelegt. So lag die Dauer der am Jahresende 2017 in Hamburg bestehenden Hilfen im Durchschnitt bei zwölf Monaten.
Schleswig-Holstein: Zahl der unterstützten Familien um sechs Prozent gestiegen
41 Prozent der unterstützten Familien in Schleswig-Holstein hatten ein Kind, 30 Prozent zwei, 16 Prozent drei und 14 Prozent vier oder mehr Kinder. Der Anteil der Familien mit Migrationshintergrund (mindes-tens ein Elternteil ausländischer Herkunft) lag bei 24 Prozent, der mit Bezug von Transfer-leistungen (wie „Hartz IV“ oder Sozialhilfe) bei 68 Prozent.
10% der Hilfen aufgrund Gefährdung des Kindeswohls
Hauptgrund für die Hilfegewährung war bei 36 Prozent der Fälle die eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern (z.B. Erziehungsunsicherheit, pädagogische Überforderung, unangemessene Verwöhnung). Auf unzureichende Förderung, Betreuung oder Versorgung in der Familie (z. B. soziale, gesundheitliche, wirtschaftliche Probleme) entfielen 16 Prozent und auf eine Gefährdung des Kindeswohls (Vernachlässigung, körperliche, psychische und sexuelle Gewalt in der Familie) zehn Prozent der Hilfen.
Die Unterstützung bei den am Jahresende in Schlweswigholstein 2017 betreuten Familien lag im Durchschnitt bei 16 Monaten.
Quelle: Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Statistikamt Nord), Statistik informiert, Nr. 8 und Nr. 9/2019 vom 28.01.2019
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