Hilfen zur Erziehung
Schleswig-Holstein und Hamburg: Erziehungsberatungen meist wegen familiärer Konflikte
Während 2017 in Schleswig-Holstein die Anzahl der abgeschlossenen Erziehungsberatungen um 4,7 Prozent auf 16.282 gestiegen ist, stieg diese Zahl in Hamburg nur geringfügig um 0,4 Prozent auf 4.497. In beiden Bundesländern lag der Hauptgrund für die Unterstützung bei Belastungen durch familiäre Konflikte. Dies teilte das Statistikamt Nord mit.
19.10.2018
In Schleswig-Holstein wurden im Laufe des Jahres 2017 im Rahmen der Jugendhilfe 16.282 Erziehungsberatungen abgeschlossenen. Das sind 4,7 Prozent mehr als Vorjahr, so das Statistikamt Nord. Bei 73 Prozent aller Erziehungsberatungen wurden die Beratungsziele erreicht. Die durchschnittliche Dauer einer Beratung betrug fünf Monate.
Gründe für die Erziehungsberatungen in Schleswig-Holstein
Hauptgrund für die Erziehungsberatungen waren Belastungen durch familiäre Konflikte (z.B. Partnerkonflikte, Sorgerechtsstreitigkeiten, Scheidung/Trennung, Eltern/Stiefeltern-Kind-Konflikte, kulturell bedingte Konfliktlagen; 44 Prozent der Fälle). Auf Entwicklungsauffälligkeiten bzw. seelische Probleme des jungen Menschen (wie Entwicklungsrückstände, Ängste, Zwänge) gingen 13 Prozent der Erziehungsberatungen zurück. Jeweils zwölf Prozent der Beratungen erfolgten wegen eingeschränkter Erziehungskompetenz der Eltern oder Sorgeberechtigten (z.B. pädagogische Überforderung, Erziehungsunsicherheit) sowie aufgrund von Belastungen durch Problemlagen der Eltern (etwa Erkrankung, Behinderung, Suchtverhalten).
Alter und Hintergrund der Unterstützten
25 Prozent der Unterstützten waren jünger als sechs Jahre. Die Sechs- bis Elfjährigen stellten 34 Prozent, die Zwölf- bis 17-Jährigen 31 Prozent und die über 18-Jährigen neun Prozent. 14 Prozent aller Betroffenen hatten einen Migrationshintergrund, d.h. mindestens ein Elternteil stammt aus dem Ausland. Bei 20 Prozent lebten die Herkunftsfamilie bzw. die jungen Volljährigen selbst ganz oder teilweise von Transferleistungen.
Erziehungsberatungen in Hamburg meist wegen familiärer Konflikte
Im Laufe des Jahres 2017 sind in Hamburg 4.497 Erziehungsberatungen im Rahmen der Jugendhilfe abgeschlossen worden. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der beendeten Erziehungsberatungen geringfügig um 0,4 Prozent.Bei 43 Prozent waren familiäre Konflikte (z.B. Partnerkonflikte, Sorgerechtsstreitigkeiten, Scheidung/Trennung, Eltern/Stiefeltern-Kind-Konflikte, kulturell bedingte Konfliktlagen) die Hauptursache für die Beratung, so das Statistikamt Nord. 22 Prozent der Beratungen erfolgten wegen einer eingeschränkten Erziehungskompetenz der Eltern oder der Sorgeberechtigten (z.B. pädagogische Überforderung, Erziehungsunsicherheit). Bei weiteren 13 Prozent waren Problemlagen der Eltern (etwa Erkrankung, Behinderung, Suchtverhalten) der Auslöser. 71 Prozent der Erziehungsberatungen endeten mit dem Erreichen der Beratungsziele. Die durchschnittliche Dauer einer Beratung betrug sechs Monate.
Herkunft und Alter der Unterstützten
29 Prozent der Unterstützten waren jünger als sechs Jahre und 38 Prozent waren zwischen sechs und elf Jahren alt. Die Zwölf- bis 17-Jährigen stellten 29 Prozent und junge Volljährige vier Prozent der Betroffenen. Bei 36 Prozent der Betroffenen stammte mindestens ein Elternteil aus dem Ausland und bei 20 Prozent lebten die Herkunftsfamilie bzw. die jungen Volljährigen ganz oder teilweise von Transferleistungen.
Hintergrundinformationen
Mit Erziehungsberatungen soll Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei der Klärung und Bewältigung individueller und familienbezogener Probleme und der zugrunde liegenden Ursachen geholfen werden. Die mit der Durchführung betrauten Stellen sind dabei oft eine erste Anlaufstelle, die die jungen Menschen alleine oder mit ihren Eltern bzw. ihrer Familie betreuen.
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein vom 08.10.2018
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