Hilfen zur Erziehung

Jugendhilfe für Kinder psychisch kranker Eltern

Grenzüberschreitende Tagung in Eupen: Immer mehr psychische Erkrankungen, immer mehr Kinder betroffen.

21.04.2011

Plenum
Volles Haus auf der Fachtagung "Ist ja irre - Jugendhilfe für Kinder psychisch kranker Eltern" in Eupen. Bild: LVR

Köln. 21. April 2011. Immer mehr Menschen leiden unter psychischen Erkrankungen. Kinder, die in Familien mit psychisch erkrankten Elternteilen aufwachsen, sind in ihrer Entwicklung nachhaltig belastet oder gefährdet. Zudem steigt das Risiko selbst psychisch zu erkranken. Die Arbeit mit Kindern psychisch kranker Eltern gehört daher mehr und mehr zum Alltag von Fachkräften in der Jugendhilfe. Daher hat das LVR-Landesjugendamt nun in Zusammenarbeit mit dem Jugendhilfedienst des Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und weiteren Kooperationspartnern eine Fachtagung in Eupen ausgerichtet. 

Den fachlichen Einstieg lieferte Dr. Michael Hipp (Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie/Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes Hilden) mit seinem Vortrag zu den Auswirkungen psychischer Erkrankungen auf das Bindungs- und Fürsorgeverhalten von Eltern. 

Am Nachmittag hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über bestehende Projekte der Nachbarregionen zu informieren. Dabei wurde festgestellt, dass ein großer Austauschbedarf besteht, wie grenzüberschreitend in den unterschiedlichen Institutionen der Jugendhilfe mit dieser Problematik umgegangen wird und welches Wissen und welche Erfahrungswerte bestehen. Auch der Aspekt der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit spielte eine große Rolle, da die zunehmende Mobilität der Menschen in der Grenzregion es erforderlich macht, dass die Fachkräfte die Systeme der Nachbarregionen kennen lernen, um für die betroffenen Kinder die bestmöglichen Hilfsangebote entwickeln zu können. 

Am Ende der Tagung in der Grenzregion Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens/Provinz Limburg der Niederlande/Rheinland waren sich alle Teilnehmenden einig, dass auch weiterhin grenzüberschreitendende Treffen stattfinden sollten, da sie die Zusammenarbeit fördern und dem Knüpfen von Kontakten zu anderen Fachkräften der Nachbarregionen dienen. Weitere Kooperationspartner waren der Raad voor de Kinderbescherming Maastricht und Roermond, das Centraalbureau Jeugdzorg Roermond und die Stadtjugendämter Aachen und Herzogenrath sowie der Städteregion Aachen. 

Weitere Informationen zur Tagung finden Sie hier: 
http://www.lvr.de/de/nav_main/jugend_2/metanavigation/service_1/dokumentationen_1/hilfezurerziehung_4/grenzberschreitendefachtagungvom07042011.html

Quelle: Landschaftsverband Rheinland

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