Hilfen zur Erziehung
Hessen: In 2011 erhielten mehr junge Menschen Hilfen mit Einzelbetreuung oder soziale Gruppenarbeit
Im Jahr 2011 wurde in Hessen rund 4000 Kindern, Jugendlichen und jungen Volljährigen durch Erziehungsbeistand, Betreuungshelfer oder in Form von sozialer Gruppenarbeit bei der Bewältigung ihrer Entwicklungsprobleme geholfen. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, waren dies neun Prozent mehr als im Jahr zuvor.
01.08.2012
Den Kindern und Jugendlichen wurde in gut 35 Prozent (1380) der Fälle ein Betreuungshelfer zur Seite gestellt; 47 Prozent (1880) erhielten Erziehungsbeistand und knapp 18 Prozent (738) nahmen an der sozialen Gruppenarbeit teil. Mit 64 Prozent hatten mehr männliche als weibliche junge Menschen einen Einzelbetreuer. In der sozialen Gruppenarbeit lag dieser Anteil mit 83 Prozent noch höher.
Hauptzielgruppe (62 Prozent) der Hilfen bei Einzelbetreuung sind bei Beginn der Hilfe die Zwölf- bis unter 18-Jährigen; 17 Prozent der Betreuten waren unter zwölf Jahre und 21 Prozent volljährig. Die soziale Gruppenarbeit setzt schon bei Jüngeren ein: 36 Prozent waren unter zwölf Jahren, 45 Prozent zwischen zwölf und 18 Jahren und 19 Prozent volljährig.
Die wirtschaftliche Situation hat oft Einfluss auf die Notwendigkeit von Hilfen. So lebten 47 Prozent der Familien bei Beginn der Hilfe von Transferleistungen. Auch die Familienstruktur spielt eine große Rolle. Oft lebten die jungen Menschen bei Beginn der Hilfe bei einem Elternteil oder in „Patchworkfamilien“. Bei den jungen Menschen, die an einer sozialen Gruppenarbeit teilnahmen, traf dies bei 56 Prozent zu. Bei der Hilfe durch einen Erziehungsbeistand oder Betreuungshelfer lag dieser Anteil sogar bei rund 70 Prozent.
Die Gründe für die Hilfegewährung waren recht unterschiedlich, wobei bis zu drei Gründe genannt werden konnten. Während bei der sozialen Gruppenarbeit Auffälligkeiten im sozialen Verhalten mit 37 Prozent und schulische/berufliche Probleme mit knapp 18 Prozent dominierten, waren für die Einzelbetreuung neben diesen Gründen mit 20 bzw. 17 Prozent auch die eingeschränkte Erziehungskompetenz mit 20 Prozent ein ebenso häufiger Grund.
Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt vom 01.08.2012
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