Hilfen zur Erziehung

Hessen: 12.900 junge Menschen wurden 2013 außerhalb des Elternhauses untergebracht

Im Jahr 2013 wurden in Hessen 12.900 Kinder, Jugendliche und Erwachsene bis unter 27 Jahre außerhalb des Elternhauses untergebracht: 4.700 in Form von Vollzeitpflege und 8.200 in Heimerziehung oder sonstiger betreuter Wohnform.

30.09.2014

Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes Hessen nahm die Zahl der betroffenen jungen Menschen gegenüber 2012 um 4,7 Prozent zu (Betreute in Vollzeitpflege: plus 4,8 Prozent; Betreute in Heimerziehung/sonstiger betreuter Wohnform: plus knapp 4,6 Prozent). Ein Grund für die Steigerung der außerhalb des Elternhauses untergebrachten jungen Menschen war die Zunahme der unbegleiteten Einreisen aus dem Ausland. Am Jahresende 2013 dauerten noch 9600 Hilfen an, rund 3300 Hilfen wurden im Jahr 2013 beendet. Knapp 3550 Hilfen wurden 2013 neu begonnen.

Mit knapp 48 Prozent waren die meisten jungen Menschen, die außerhalb des Elternhauses untergebracht wurden, zwölf bis unter 18 Jahre alt, gefolgt von den Sechs- bis unter Zwölfjährigen sowie den Volljährigen mit jeweils rund 21 Prozent. Elf Prozent hatten das sechste Lebensjahr noch nicht erreicht.

Bei den jüngeren Kindern spielte die Vollzeitpflege die wichtigste Rolle, während mit steigendem Alter eine Unterbringung in einem Heim oder das betreute Wohnen an Bedeutung gewann. Von den unter Sechsjährigen waren 85 Prozent in Pflegefamilien untergebracht. Bei den Sechs- bis unter Zwölfjährigen lag dieser Anteil bei 58 Prozent, bei den Zwölf- bis unter 18-Jährigen waren 25 Prozent und bei den Volljährigen knapp 16 Prozent in Vollzeitpflege.

Bei der Vollzeitpflege standen folgende Gründe im Vordergrund: Die eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern oder Personensorgeberechtigten (20 Prozent), die Gefährdung des Kindeswohles (18 Prozent) und die unzureichende Förderung bzw. Betreuung/Versorgung des jungen Menschen in der Familie (16 Prozent). Bei den jungen Menschen, die in Heimen/sonstiger betreuter Wohnform untergebracht wurden, waren neben der Unversorgtheit des jungen Menschen mit 19 Prozent, der eingeschränkten Erziehungskompetenz der Eltern mit 16 Prozent, Auffälligkeiten des jungen Menschen im sozialen Verhalten mit elf Prozent sowie die unzureichende Förderung des jungen Menschen mit zehn Prozent von Bedeutung.

Bei der Vollzeitpflege bezogen 82 Prozent (Heimerziehung: 42 Prozent) der jungen Menschen/der Herkunftsfamilien bei Beginn der Hilfe Transferleistungen.

Die im Laufe des Jahres geleisteten Hilfen errechnen sich aus der Summe der im Jahr beendeten Hilfen und den am 31.12. bestehenden Hilfen. Wird eine Hilfe beendet und im laufenden Jahr erneut begonnen, so wird dies als zwei Hilfen gezählt.

Quelle: Statistisches Landesamtes Hessen vom 30.09.2014

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