Hilfen zur Erziehung

Dreyer: Modellprojekt für Familienbildung startet in Germersheim

„Auch in ländlichen Regionen sollen junge Familien bei Bedarf frühzeitig und bedarfsgerecht unterstützt werden, damit Eltern ihre täglichen Aufgaben gut bewältigen und Kinder gesund heranwachsen können“, erklärte Familienministerin Malu Dreyer heute in Mainz. Dazu startet das Familienministerium gemeinsam mit dem Landkreis Germersheim und unter Leitung des Jugendamtes das zweijährige Modellprojekt „Netzwerk sozialraumorientierte Familienbildung“, das Familienbildung auch in solchen Regionen stärken will, die über keine Familienbildungsstätte verfügen. Die Auftaktveranstaltung des Modellprojekts findet am 2. November 2010 in Germersheim statt.

26.10.2010

Landrat Fritz Brechtel betont die Bedeutung des Modellprojektes für die aktive Förderung der kommunalen Familienpolitik im Landkreis. „Mit dem Modellprojekt sollen lebensweltnahe Familienbildungsangebote in unseren Gemeinden mit freien Trägern und Initiativen entwickelt und umgesetzt werden. Das kann zum Beispiel ein Elterncafe in der KITA sein, wo Eltern an einem vertrauten Ort über Erziehungsfragen sprechen können. Durch die Angebote vor Ort können Eltern erreicht werden, die weite Wege in Beratungsstellen oder zentrale Angebote nicht auf sich nehmen würden. Familien werden so frühzeitig bei ihrer verantwortungsvollen Aufgabe der Kindererziehung unterstützt“, so Brechtel.

In dem Modellprojekt sollen freie und öffentliche Träger der Kinder- und Jugendhilfe in einem Netzwerk zusammengeführt werden, um gemeinsam frühzeitige und niedrigschwellige Familienbildungsangebote für Familien mit kleinen Kindern bis zum sechsten Lebensjahr zu entwickeln. Dabei sollen besonders Familien in schwierigen Lebenslagen in den Blick genommen werden. „Die Familienbildungsangebote durch erfahrene Träger und Leistungsanbieter aus den Bereichen Ambulante Hilfen zur Erziehung, Beratung, Integrationsarbeit oder Haus der Familie sollen an den Orten angeboten werden, die Familien in ihrem Alltag aufsuchen, wie Kitas, Schulen, Familienzentren, Häuser der Familien oder Praxen. Eine Netzwerkkraft, angedockt im Jugendamt, koordiniert die gemeinsamen Angebote, die von der Einzelberatung bis zum Eltern-Kind-Treff reichen können“, so Dreyer.

„Das Projekt zielt auf die Stärkung von Familienkompetenz ab. Das heißt, Familien sollen bei der Bewältigung von alltäglichen Problemen, beispielsweise bei der Erziehung oder Ernährung der Kinder, bei den Haushaltsfinanzen oder dem Umgang mit Medien, unterstützt werden“, hob Dreyer hervor. Der Ministerin ist es dabei wichtig, dass die Angebote Familien frühzeitig erreichen und präventiv wirken können, bevor sich Problemlagen gebildet oder gar verfestigt haben. Zentrales Anliegen sei es deshalb, vor allem junge Familien im Vorfeld der Hilfen für Erziehung vor Ort zu erreichen. „Diese präventive Zielsetzung entspricht auch meiner familienpolitischen Initiative VIVA FAMILIA und dem Landesgesetz zum Schutz von Kindeswohl und Kindergesundheit“, so Dreyer.

Das Projekt wird wegen seiner Vorbildfunktion für andere rheinland-pfälzische Kommunen wissenschaftlich durch das Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz begleitet und Ende 2012 ausgewertet. Ein Handlungsleitfaden soll die Erfahrungen des Modellprojektes im Landkreis Germersheim auch für andere Kommunen nutzbar machen und zur Gründung weiterer regionaler Netzwerke für Familienbildung beitragen. Das Land fördert das Familienprojekt und die wissenschaftliche Begleitung mit insgesamt 60.000 Euro.

Herausgeber: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz

 

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