Hilfen zur Erziehung

Die Vergangenheit im Gepäck – Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien und stationärer Erziehungshilfe

Wie kann die Fremdunterbringung von Kindern und Jugendlichen gelingen? Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, um ihnen einen guten Start in ihrem neuen Zuhause zu ermöglichen? Wie lassen sich Pflegeeltern und Herkunftseltern adäquat begleiten? Diese und andere Fragen diskutierten 150 Fachkräfte im Rahmen des Kongresses der Kinderschutz-Zentren.

11.12.2017

Bei dem Kongress der Kinderschutz-Zentren am 30.11. und 1.12.2017 in Stuttgart diskutierten 150 Fachkräfte die besondere Lebenssituation fremduntergebrachter Kinder. Dabei ging es darum, genau zu betrachten, wie solche Prozesse gelingen können und welche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen gegeben sein müssen, damit Kindern und Jugendlichen ein guter Start in ihrem neuen Zuhause ermöglicht werden kann.

Verschiedene Ebenen der Beteiligten

Unterschiedliche Gründe können dazu führen, dass die leiblichen Eltern sich nicht ausreichend um ihre Kinder kümmern können. Häufig sind die Lebensumstände in den Herkunftsfamilien geprägt von Armut, Gewalt und (psychischer) Krankheit, fühlen sich Eltern überfordert, die Bedürfnisse ihrer Kinder verantwortungsvoll zu übernehmen, und nicht selten kommt es zu gewalttätigen Eskalationen von Konflikten.

Auf dem Kongress wurden die verschiedenen Ebenen der Beteiligten genauer betrachtet: Es ging um die Kinder und Jugendlichen, die Herkunftseltern, die Pflegeltern, aber auch um die beteiligten Helfer/-innen aus Wohngruppen, Jugendamt und Pflegekinderwesen.  

Alle Betroffenen an Hilfeplan beteiligen

Damit ein Neubeginn in der Fremdunterbringung gelingen kann, braucht es eine gute Hilfeplanung, an der alle Betroffenen beteiligt werden. Pflegeeltern brauchen eine gute Vorbereitung für die Aufnahme eines neuen Familienmitglieds und eine kontinuierliche Unterstützung und Beratung. Auch die Herkunftseltern benötigen eine weitere Begleitung in der Bewältigung ihres Lebens, auch wenn, oder gerade weil, die Kinder nicht mehr bei ihnen leben.

Unterstützungsnetzwerk und gesundes Maß an Selbstfürsorge

Kinder und Jugendliche haben häufig traumatisierende Erfahrungen gemacht, die ihre Gefühle und ihr Verhalten beeinflussen und die neue Umgebung vor große Herausforderungen stellen – und diese nicht selten an ihre Grenzen bringt. Pflegeltern und Pädagog(inn)en müssen lernen, das Verhalten auf dem Hintergrund der biografischen Erfahrungen des Kindes zu verstehen und auszuhalten. Dafür brauchen sie eine gutes Unterstützungsnetzwerk und ein gesundes Maß an Selbstfürsorge.

Ein Interview mit einer Pflegemutter findet sich auf der Webseite der Kinderschutz-Zentren.

Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren e.V.

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