Hilfen zur Erziehung

Berufliche Realität im Jugendamt: der ASD in strukturellen Zwängen

ASD-Fachkräften fehlen essenzielle Bedingungen für eine professionelle sozialpädagogische Arbeit. Die mangelende finanzielle und personelle Ausstattung konterkariere oftmals den Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe. Dem ASD müsse durch politische Einmischung wieder zu seinem Recht verholfen werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine bundesweite Befragung, die vom Deutschen Verein veröffentlicht wurde.

14.05.2018

Bedingungen professioneller Sozialarbeit

Steigende Ausgaben für Hilfen zur Erziehung (HzE) einerseits, mitunter zu spätes Eingreifen in Kinderschutzfällen anderseits: Jugendämter, insbesondere ihre Allgemeinen Sozialen Dienste (ASD), stehen häufig in der öffentlichen Kritik. Mithilfe einer repräsentativen bundesweiten Befragung wurden die alltäglichen Arbeitsvollzüge im ASD erhoben und deren Prozess- und Strukturqualität ermittelt. Die Bottom-up-Studie zeigt, dass den Fachkräften vor Ort oft essenzielle Bedingungen für eine professionelle sozialpädagogische Arbeit fehlen: ausreichend Zeit, buchstäblich Raum, Wissen um strukturelle Verflechtungen und Erfahrungsweitergabe. Daher gilt es, durch politische Einmischung dem Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe wieder zu seinem Recht zu verhelfen.

Prozess- und Strukturqualität im ASD

Die soeben im Verlag des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. erschiene Studie mit dem Titel „Berufliche Realität im Jugendamt: der ASD in strukturellen Zwängen“ kommt zu dem Ergebnis: Die oft mangelhafte finanzielle und personelle Ausstattung konterkariert den Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe. Laut Studienleiterin Prof. Dr. Kathinka Beckmann von der Hochschule Koblenz gelte es daher, dem ASD durch politische Einmischung wieder zu seinem Recht zu verhelfen.

Für die Studie wurden mit einer repräsentativen Befragung die alltäglichen Arbeitsvollzüge im ASD erhoben und deren Prozess- und Strukturqualität ermittelt.

Weitere Informationen zur Studie „Berufliche Realität im Jugendamt: der ASD in strukturellen Zwängen“ stehen auf der Webseite des Deutschen Vereins zur Verfügung.

Hintergrund

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer, der privatgewerblichen Anbieter sozialer Dienste und von den Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der Sozialen Arbeit, der Sozialpolitik und des Sozialrechts. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation. Der Deutsche Verein wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Quelle: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. vom 11.05.2018

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