Hilfen zur Erziehung

Berlin startet Kampagne zur Gewinnung von Pflegeeltern mit Zuwanderungsgeschichte

Menschen mit Zuwanderungsgeschichte wissen zu häufig nicht um die Möglichkeit einer Pflegeelternschaft. Eine von Jugendsenatorin Sandra Scheeres und Integrationssenatorin Dilek Kolat gestartete Kampagne zur Gewinnung weiterer Pflegeeltern richtet sich daher gezielt an Menschen mit Migrationshintergrund.

03.09.2013

Berlin braucht Pflegefamilien, um Kindern, die nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen können, ein neues Zuhause zu bieten. Jedes Jahr finden in Berlin etwa 700 Kinder dauerhaft oder zeitweilig ein neues Zuhause in Pflegefamilien. Für etwa ebenso viele Kinder kann jedoch keine Pflegefamilie gefunden werden. Sie müssen in Heimeinrichtungen untergebracht werden.

Viele Menschen können Pflegefamilie sein: verheiratete und unverheiratete Paare, gleichgeschlechtliche Paare, alleinstehende und alleinerziehende Väter und Mütter, Paare mit und ohne Kinder, Patchworkfamilien – und auch Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Gerade diese aber wissen zu häufig nicht um die Möglichkeit einer Pflegeelternschaft. Eine von Jugendsenatorin Sandra Scheeres und Integrationssenatorin Dilek Kolat gestartete Kampagne zur Gewinnung weiterer Pflegeeltern richtet sich daher gezielt an Menschen mit Migrationshintergrund.

Anlässlich des Kampagnenauftakts am 01. September 2013 sagte Sandra Scheeres: „Der Verlust des vertrauten familiären Bezugs bedeutet einen drastischen Einschnitt im Leben eines Kindes. Umso wichtiger ist es, Kinder in dieser Krisensituation fürsorglich aufzufangen, zu unterstützen und ihnen stabile Entwicklungsbedingungen zu bieten. Genau hier leisten Pflegefamilien in Berlin tagtäglich eine großartige Arbeit. Um den individuellen Bedürfnissen der Kinder bestmöglich zu entsprechen, brauchen wir eine große Vielfalt an Pflegefamilien, die auch die unterschiedlichen Migrationshintergründe mit einschließt.“

Dilek Kolat sagte: „Viele Menschen in Berlin haben einen Migrationshintergrund, 180 Kulturen und Sprachen sind in unserer Stadt zu Hause. Diese Vielfalt bietet auch viele Chancen und Potenziale, die wir nutzen müssen! Bislang sind nicht viele Berlinerinnen und Berliner mit Migrationshintergrund Pflegeeltern. Ich bin mir sicher, dass einige von ihnen gern einem Pflegekind ein Zuhause bieten würden – sie müssen nur wissen, dass sie auch die Möglichkeit dazu haben! Ich möchte die interkulturelle Öffnung in allen Bereichen voranbringen, deshalb unterstütze ich sehr gern die Initiative meiner Senatskollegin Sandra Scheeres.“

Im Rahmen der neuen Kampagne werden in den kommenden Wochen und Monaten spezielle Informationsabende für Familien mit Migrationshintergrund angeboten. In kleiner Runde können Interessierte hier zentrale Fragen rund um das Thema Pflegeelternschaft klären. Ein weiteres Kampagnenelement sind Informationsflyer, die sich an Menschen mit Zuwanderungsgeschichte richten. Darüber hinaus wurde die Homepage <link http: www.pflegekinder-berlin.de>www.pflegekinder-berlin.de überarbeitet und erweitert.

Die Werbekampagne wird realisiert in Zusammenarbeit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft mit den Pflegekinderdiensten der Berliner Bezirke, dem Träger Familien für Kinder gGmbH sowie der Beauftragten des Senats von Berlin für Integration und Migration.

Quelle: Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft vom 01.09.2013

Redaktion: Kerstin Boller

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