Hilfen zur Erziehung
Arbeitsverpflichtungen in DDR-Jugendhilfe: Befragung ehemaliger Heimkinder
Das Deutsche Institut für Heimerziehungsforschung untersucht die Praxis der Arbeitsverpflichtungen in den Einrichtungen der DDR-Jugendhilfe. Alle ehemaligen Heimkinder können nun an einer Befragung teilnehmen, um dem Hinweis auf Arbeitsverpflichtungen vor allem in den ehemaligen Jugendwerkhöfen der DDR in wissenschaftlicher Weise nachzugehen.
17.11.2015
Das Deutsche Institut für Heimerziehungsforschung (DIH) untersucht gegenwärtig im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, Iris Gleicke, die Rolle der Arbeit in den Einrichtungen der DDR-Jugendhilfe. Damit wird in wissenschaftlicher Weise dem Hinweis von ehemaligen Heimkindern nachgegangen, wonach es zum Teil erhebliche Arbeitsverpflichtungen vor allem in den Jugendwerkhöfen der DDR gegeben habe. Im Rahmen der Studie wird unter anderem eine Befragung ehemaliger DDR-Heimkinder durchgeführt.
Situation der Heimkinder in der DDR aufarbeiten
Hierzu erklärt die Ostbeauftragte und Parlamentarische Staatssekretärin Iris Gleicke: "Die Aufarbeitung der Situation der Heimkinder in der DDR ist in den letzten Jahren weit vorangekommen. Dies hat maßgeblich dazu beigetragen zu verstehen, welches Leid vielen ehemaligen Heimkindern widerfahren ist. Es gibt allerdings noch ungeklärte Aspekte, die Fragen offen lassen. Derartige blinde Flecken der Aufarbeitung sind für die Betroffenen eine große Belastung."
Überblick zur Rolle der Arbeit in den Jugendhilfeeinrichtungen
Gleicke ruft die ehemaligen DDR-Heimkinder, die als Jugendliche in den Heimen bzw. Jugendwerkhöfen arbeiten mussten, zur Beteiligung auf: "Ich möchte Sie herzlich darum bitten, sich an dieser Befragung zu beteiligen, auch wenn das im Einzelfall gewiss schmerzliche Erinnerungen weckt. Nur mit Ihrer Unterstützung können wir einen einigermaßen vollständigen Überblick über die Rolle der Arbeit in solchen Einrichtungen gewinnen. Mein Ziel ist es, dass auch dieses Kapitel der Geschichte der Heimkinder in der DDR aufgearbeitet werden kann." Gleicke betonte, die Nennung des Namens sei freiwillig, der Fragebogen könne auch anonym ausgefüllt werden.
Der Fragebogen kann auf der <link http: dih.berlin arbeit.php external-link-new-window auf die webseite des>Internseite des DIH ausgefüllt werden. Die Ergebnisse der Studie sollen bis Sommer 2016 vorliegen und Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie vom 17.11.2015
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