Sozialforschung

Wie Integration gelingen kann

Eine ausgewogene Mischung aus Fördern und Fordern erweist sich als günstig für die Integration von Zuwanderern. Zu diesem Ergebnis kommen die Migrationsforscher Ruud Koopmans und Evelyn Ersanilli in einem Beitrag für die Zeitschrift WZB-Mitteilungen.

04.12.2009

Der Vergleich zeigt die besten Ergebnisse für Frankreich mit seiner liberalen Einbürgerungspolitik und einer gewissen kulturellen Anpassungserwartung. Dies hat dazu geführt, dass dort die Sprachkenntnisse und die soziale Integration im Alltag im Vergleich am besten sind.

Das direkte Knüpfen des Einbürgerungsangebots an die Bedingung kultureller Anpassung, wie sie in Deutschland oft befürwortet wird, führt dagegen nicht unbedingt zu einem guten Ergebnis. In Deutschland fühlen sich die türkischen Einwanderer nicht wirklich als Bürger willkommen geheißen, etwa durch die Einbürgerungspraxis, die deutlich restriktiver ist als in Frankreich. In Deutschland sprechen türkischstämmige Migranten mit Eltern, Kindern, Partnern und Freunden viel seltener die Sprache der neuen Heimat als türkische Migranten in Frankreich untereinander.

Die multikulturelle Politik der Niederlande mit weitgehender kultureller und religiöser Anerkennung der Herkunftskultur und einer liberalen Einbürgerungspolitik führt nicht in jeder Hinsicht zu einer gelungenen Integration: Die holländischen Sprachkenntnisse der Zugewanderten sind relativ schlecht, und vor allem die zweite Generation orientiert sich stark am eigenen sozialen Umfeld.

Sechs weitere Beiträge der im Dezember 2009 erschienenen WZB-Mitteilungen zum Thema Integration zeigen unter anderem, wie es um die Bildungschancen von Zuwanderern steht, wie unterschiedlich Debatten über den Islam in Deutschland, Österreich und der Schweiz verlaufen und wie schwer sich deutsche Altenhilfen tun, ältere Zuwanderer zu integrieren.

Die „WZB-Mitteilungen“ liefern aktuelle Berichte über Ergebnisse aus der WZB-Forschung und erscheinen viermal im Jahr in einer Auflage von 11.000 Exemplaren.

Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH

 

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