Sozialforschung

Verbitterte Menschen sorgen sich mehr um Zuwanderung

Verbitterte Menschen, die davon überzeugt sind, dass sie im Leben nicht das bekommen haben, was sie verdient haben, sorgen sich mehr um Zuwanderung als Menschen, die nicht verbittert sind. Dieser Zusammenhang gilt für Männer wie für Frauen, für Befragte aus den neuen und aus den alten Bundesländern, für Befragte mit unterschiedlichen Bildungsgraden und für Beschäftigte mit unterschiedlicher Arbeitsplatzsicherheit, so die Ergebnisse einer Studie des ifo Zentrum für Internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung in München.

18.05.2018

Darüber hinaus zeigt die Studie, dass Verbitterung auch weitreichende politische Implikationen hat. So sind Befragte, die eine Präferenz für eine rechtspopulistische oder rechtsextreme Partei äußern, im Durchschnitt verbitterter als Anhänger von Parteien der Mitte.

Auch Befragte ohne klare Partei-Präferenzen sind im Durchschnitt etwas häufiger verbittert als die letztgenannte Gruppe, allerdings ist der Unterschied hier weniger stark ausgeprägt. Diejenigen, die sich von den etablierten Parteien nicht repräsentiert fühlen, sind im Durchschnitt verbitterter und haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, künftig Parteien am rechten Rand zu unterstützen als jene, die sich von den etablierten Parteien angesprochen fühlen”, sagt Panu Poutvaara, Direktor des ifo Zentrum für Internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung, der die Studie gemeinsam mit Max Steinhardt von der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg verfasst hat.

Publikation

Poutvaara, Panu und Max F. Steinhardt: Bitterness in life and attitudes towards immigration, European Journal of Political Economy, Im Erscheinen, Working paper version available as: CESifo Working Paper 5611 (PDF),  Informationen zur englischsprachigen Studie.

Kontakt

Prof. Panu Poutvaara, Ph.D.
ifo Institut, ifo Zentrum für Internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung
Telefon: +49(0)89/9224-1372
E-Mail: poutvaara@ifo.de

Quelle: ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. vom 07.05.2018

Back to Top