Freiwilliges Engagement
Umfrage: Nähe für soziales Engagement von Bedeutung
Wenn die Deutschen helfen, dann am liebsten im eigenen Land: 80 Prozent derer, die sich schon einmal sozial engagiert haben, unterstützten eine Einrichtung in Deutschland.
14.07.2010
Die meisten sogar engagieren sich in unmittelbarer Nähe - in der Nachbarschaft, dem Ort bzw. der Stadt oder der Region, in der sie leben. Die Zuwendung erfolgte größtenteils (81 Prozent) finanziell, durch Spende oder Zustiftung. Ehrenamtlich tätig sind oder waren 37 Prozent. Überproportional hoch ist hier der Anteil bei den unter 30-Jährigen. Diese Zahlen sind Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die die GfK in Nürnberg aktuell für die SOS-Kinderdorf-Stiftung unter 1.000 Personen durchgeführt hat.
Nähe ist nicht gleich Nähe
Nähe wird durchaus unterschiedlich bewertet und interpretiert: Für 32 Prozent, die Mehrheit der Befragten, ist regionale Nähe zwar von Bedeutung, allerdings nicht das einzige Kriterium. Für 23 Prozent ist die räumliche Entfernung bedeutungslos, sie unterstützen das, was ihnen am Herzen liegt. So würde auch fast die Hälfte der Befragten, einem Freund oder Familienmitglied statt Geschenken Geld für seine Stiftung geben, wenn er darum bitten würde. "Aus unserer Stiftungsarbeit wissen wir, dass sich die meisten mit ihrer Zustiftung oder der Gründung einer unselbstständigen Stiftung einen Herzenswunsch erfüllen und das Ziel haben, mit ihrem Kapital Jahr für Jahr nachhaltig zu helfen", erzählt Petra Träg, Geschäftsführung SOS-Kinderdorf-Stiftung. "Natürlich freuen sich die Stifter immer über Unterstützung aus dem Familien- und Bekanntenkreis. So auch das musikalische Ehepaar Plieg aus Bochum, das erst kürzlich eine Stiftung unter dem Dach der SOS-Kinderdorf-Stiftung gründete. Die Pliegs erarbeiten gerade ein Faltblatt, um in ihrem Umfeld für die Stiftung zu werben. Die "Stiftung Karin und Dr. Ernst-Albrecht Plieg" setzt sich für die musikalische Förderung der Kinder und Jugendlichen in allen 46 SOS-Kinderdorf-Einrichtungen ein. Für das Paar war eindeutig die thematische Nähe ausschlaggebend. Einige Stifter und Zustifter reizen durchaus auch die steuerlichen Vorteile, zum Beispiel bei der Verwendung selbst ererbten Vermögens."
Mit dem Erbe Gutes tun
Knapp ein Viertel der Befragten kann sich tatsächlich vorstellen, mit einem Teil seines Erbes oder geerbten Betrages eine soziale Einrichtung zu unterstützen. Für die SOS-Kinderdorf-Stiftung gibt es hier besonderen Grund zur Freude: Über 80 Prozent derer, die sich das vorstellen können, kennen die junge Stiftung, die 2003 gegründet wurde, um die Arbeit des SOS-Kinderdorf e.V. nachhaltig zu fördern. Auch allgemein ist ihr Bekanntheitsgrad sehr hoch: 76 Prozent aller Befragten geben an, die SOS-Kinderdorf-Stiftung zu kennen. "Wir freuen uns sehr über diese Ergebnisse", ergänzt Elke Tesarczyk, Vorstandsvorsitzende der SOS-Kinderdorf-Stiftung. "Je mehr Menschen die SOS-Kinderdorf-Stiftung kennen und bereit sind, die 46 SOS-Kinderdorf-Einrichtungen in Deutschland zu unterstützen, desto mehr benachteiligten Kindern, Jugendlichen und Behinderten können wir Perspektiven geben." Weitere Informationen im Internet unter http://www.sos-kinderdorf-stiftung.de
Quelle: PM SOS-Kinderdorf-Stiftung vom 13.07.2010
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