Sozialforschung

OECD-Studie: AWO warnt vor weiterer Öffnung der Schere zwischen Arm und Reich

„Die wachsende Ungleichheit gefährdet den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft“, kommentierte der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler die Ergebnisse der heute vorgestellten OECD-Studie „Divided we stand – Why inequality keeps rising“. Danach haben die Einkommensunterschiede in Deutschland so stark zugenommen wie in kaum einem anderen Industrieland.

05.12.2011

„Die Schere zwischen Arm und Reich darf sich nicht weiter öffnen. Die jüngsten Kürzungen in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik haben die Ungleichheit noch verschlimmert“, erklärte Stadler und fügte hinzu: „Um diese Entwicklung zu stoppen, benötigen wir vor allem einen gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro. In der Bundesrepublik müssen zu viele Menschen im Niedriglohnbereich arbeiten.“

Auch die Ergebnisse des AWO-Sozialbarometers von November bestätigten die Ergebnisse des OECD-Berichts. 84 Prozent aller befragten Bürger antworteten demnach auf die Frage, wohin sich die deutsche Gesellschaft in den nächsten fünf Jahren entwickeln wird, dass es mehr Egoismus geben werde und dass jeder eher seinen eigenen Vorteil suchen wird. Nur 13 Prozent glauben dagegen daran, dass die Gesellschaft eher solidarischer wird. „Der Glauben und das Vertrauen der Bürger in die soziale Gestaltungskraft der Politik sind verloren gegangen“, bewertete der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler das Ergebnis. „Die Bundesregierung muss mit einer sozial ausgewogenen  und verantwortungsvollen Steuer- und Sozialpolitik gegensteuern,“ forderte Stadler.

Quelle: Arbeiterwohlfahrt Bundesverband

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