Sozialforschung

Junge Fachkräfte sind nach Ausbildungsende oft nur kurz arbeitslos

Jedes Jahr im Sommer steigt die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland deutlich an. Dabei handelt es sich aber vielfach nur um eine kurze Zeit der Arbeitsuche nach dem Abschluss der Ausbildung – sagt die Bundesagentur für Arbeit.

19.11.2012

Im Juli 2012 waren bundesweit 300.900 junge Leute unter 25 Jahre arbeitslos. 58.700 von ihnen hatten sich im Laufe des Monats gemeldet und besaßen eine abgeschlossene Berufsausbildung. Obwohl aus der Statistik der BA nicht ersichtlich ist, ob diese jungen Leute direkt aus einer Ausbildung kommen, ist davon auszugehen, dass dies überwiegend der Fall ist. Es handelt sich dabei um ausgelernte Azubis, die entweder nicht übernommen wurden oder eine außerbetriebliche Ausbildung absolviert haben.

Nach Ende der Sommerpause stellen Unternehmen verstärkt ein. Viele junge Fachkräfte finden im Zuge der Herbstbelebung einen Job oder eine Alternative. So waren im Oktober 2012 noch 14.800 (ein Viertel) der 58.700 Jugendlichen, die im Juli arbeitslos wurden, arbeitslos gemeldet. Knapp die Hälfte der nicht mehr Arbeitslosen nahm eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt auf. Ein Drittel der Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit erfolgte wegen einer weiteren Ausbildung oder einer Fördermaßnahme.

Diese grundsätzliche Tendenz zeigt sich sowohl in konjunkturell guten wie schwächeren Zeiten. Das zeigt ein Blick auf die vergangenen Jahre: 2011 waren Ende Oktober noch 22,8 Prozent der arbeitslosen Jugendlichen mit abgeschlossener Berufsausbildung arbeitslos. Im Oktober 2010 waren es 25,0 Prozent. Nur im Krisenjahr 2009 waren es mit 31,1 Prozent etwas mehr.

Der Abbau der Jugendarbeitslosigkeit setzt sich in der Regel bis zum Jahresende fort: Im vergangenen Jahr hatte sich die Zahl der nach der Ausbildung arbeitslos gewordenen Jugendlichen bis Ende Dezember bis auf zwölf Prozent abgebaut.

Zwischen den Bundesländern gibt es jedoch Unterschiede. Besonders deutlich fiel in diesem Jahr der Rückgang arbeitsloser junger Fachkräfte in Schleswig-Holstein und Bayern aus; hier waren Ende Oktober nur noch jeweils 16,9 Prozent der im Juli gemeldeten Jugendlichen arbeitslos. Dagegen gelang es in Sachsen (36,9 Prozent) und Sachsen-Anhalt (35,5 Prozent) den jungen Fachkräften weniger, ihre Arbeitslosigkeit zu beenden.

Mit diesen Ergebnissen wird auch ein Forschungsergebnis des IAB untermauert: Im Rahmen der Vorstellung des Handbuches Arbeitsmarkt 2012 hatten die Forscher erst kürzlich darauf verwiesen, dass eine Berufsausbildung langfristig den besten Start ins Berufsleben sichert.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit vom 15.11.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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