Sozialforschung

DGB veröffentlicht Studie zum Armutsrisiko Jugendlicher

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat eine Studie zum Verarmungsrisiko junger Menschen in Deutschland vorgelegt. Ergebnis der Untersuchung ist, dass Jugendliche ein weit überdurchschnittliches Risiko haben zu verarmen.

21.01.2013

Berechnungen der Bundesagentur für Arbeit zeigen, im September 2012 waren bundesweit 534.000 Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren auf Grundsicherung angewiesen. Und das trotz Erfolgen, die beim Abbau der Jugendarbeitslosigkeit zu verzeichnen sind.

Dabei zählen nicht alle von Armut betroffenen oder bedrohten jungen Menschen offiziell als arbeitslos. Ein Teil dieser jungen Menschen wächst quasi im "Hinterhof der Wohlstandsgesellschaft" auf. Aus der Integration von Jugendlichen ergeben sich gesellschaftliche und soziale Herausforderungen, die weit über eine reine Arbeitsmarktintegration hinausgehen. Dies weist laut DGB darauf hin, dass der Übergang von der Schule in eine Ausbildung oder Existenz sichernde Erwerbstätigkeit häufi g nicht reibungslos verläuft und viele bereits Erfahrung mit dem Fürsorgestaat gemacht haben, noch bevor sie festen Fuß in die Arbeitswelt fassen können.

Ein relativ großer Anteil dieser hilfebedürftigen Jugendlichen lebt in eher großstädtischen Regionen. Allein auf die 20 größten Jobcenter – davon 7 allein in Berlin – entfallen knapp ein Drittel der auf Hartz IV angewiesenen Jugendlichen. Das Verarmungsrisiko von Jugendlichen in Berlin ist mehr als doppelt so hoch wie für Jugendliche im Bundesdurchschnitt insgesamt. An zweiter Stelle folgt Duisburg mit einer Hilfequote Jugendlicher von 17,4 Prozent. In 12 der 14 größten Städteregionen ist das Hartz IV-Risiko zweistellig.

Die Schlussfolgerungen, die sich für die Gewerkschaft daraus ergeben, sind, dass Arbeitsmarkt- und sozialpolitische Integrationsmaßnahmen diesen unterschiedlichen Lebensumständen der Jugendlichen Rechnung tragen müssen. Gefragt sind neue Formen von Arbeiten und Lernen, die auch schulmüden Jugendli chen Mut machen können. Ebenso sind neue Formen praxisorientierter Qualifizierung notwendig.

Die komplette <link http: www.bagkjs.de media raw dgb_studie_verarmungsrisiko_bei_jugendlichen.pdf _blank external-link-new-window externen link in neuem>Studie als PDF

Quelle: JISSA Infofax

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