Sozialforschung
Ausländische Bevölkerung geht 2009 um 32 800 Personen zurück
Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wies das Ausländerzentralregister (AZR) am Jahresende 2009 insgesamt rund 6,69 Millionen Personen in Deutschland nach, die ausschließlich eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen.
04.03.2010
WIESBADEN - Dabei waren Staatsbürger von 186 der insgesamt 192 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen in Deutschland vertreten.
Gegenüber 2008 ist die Zahl der ausländischen Bevölkerung um 32 800 Personen zurückgegangen (- 0,5%). Dieser Rückgang betraf am stärksten die türkische Bevölkerung. Ihre Zahl hat gegenüber dem Vorjahr um 30 300 Personen (- 1,8%) abgenommen und lag Ende 2009 noch bei 1,66 Millionen.
Die Entwicklung bei der Bevölkerung mit einem Pass eines EU-Mitgliedslandes war uneinheitlich: einer zunehmenden Zahl von Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern aus Rumänien (+ 10 600), Bulgarien (+ 7 900) und Polen (+ 4 700) stand eine abnehmende Zahl aus Griechenland (- 9 100) und Italien (- 5 700) gegenüber. Insgesamt hat die Zahl der EU-Staatsangehörigen in Deutschland um 6 400 zugenommen (+ 0,3%). Prozentual gesehen war der Zuwachs aus Bulgarien (+ 14,6%) und aus Rumänien (+ 11,3%) am höchsten.
Außerdem hat sich die Zahl der Menschen aus dem ehemaligen Serbien und Montenegro beziehungsweise aus dessen Nachfolgestaaten deutlich erhöht (+ 30 000). Gleichzeitig haben viele Personen ihren alten Pass des früheren Serbien und Montenegro in einen Pass eines Nachfolgestaates getauscht. Dadurch und durch Zuwanderung stieg die Zahl der Kosovaren (+ 51 900) deutlich an, ebenso die der Serben (+ 28 800) und der Montenegriner (+ 3 800), während die Zahl der Personen mit einem Pass des ehemaligen Serbien und Montenegro abnahm.
Im Laufe des Jahres 2009 sind 412 400 ausländische Personen nach Deutschland zugezogen oder wurden hier geboren, 9 000 mehr als im Jahr zuvor. Gleichzeitig haben 312 000 ausländische Personen das Land verlassen oder sind verstorben, 4 200 Fälle mehr als im Vorjahr. Rund 133 200 Personen sind aus anderen Gründen wie zum Beispiel durch Einbürgerung aus dem Register ausgeschieden, 3 700 mehr als ein Jahr zuvor.
80% aller ausländischen Personen in Deutschland hatten am Jahresende 2009 einen europäischen Pass, 35% einen der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Weitere 29% kamen aus den drei Kandidatenländern der Europäischen Union (Türkei, Kroatien, Mazedonien), 12% aus Asien, 4% aus Afrika und 3% aus Amerika.
Die wichtigsten Herkunftsländer der in Deutschland lebenden Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sind unverändert die Türkei mit einem Anteil von 25%, Italien mit 8%, Polen mit 6%, Serbien und Montenegro einschließlich der Nachfolgestaaten mit zusammen 6%, Griechenland mit 4% und Kroatien sowie die Russische Föderation mit jeweils 3%.
Knapp 20% aller im Ausländerzentralregister geführten Ausländerinnen und Ausländer wurden in Deutschland geboren. Den höchsten Anteil an den in Deutschland Geborenen hatten mit 42% die türkischen Staatsangehörigen, gefolgt von den italienischen (12%) und griechischen (6%) Staatsangehörigen.
Das Ausländerzentralregister (AZR) erfasst nur Ausländerinnen und Ausländer, die sich nicht nur vorübergehend in Deutschland aufhalten. Es wird deshalb bei Bestandszahlen und Veränderungen in der Regel niedrigere Werte ausweisen als Datenquellen ohne eine solche Einschränkung. Aus diesem Grund dürfen die Bestandszahlen aus dem AZR nicht unmittelbar mit jenen aus der Bevölkerungsfortschreibung und die Zu- und Fortzüge aus dem AZR nicht mit entsprechenden Angaben aus der Wanderungsstatistik verglichen werden.
Herausgeber: Statistisches Bundesamt
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