Sozialforschung

Alleinerziehende in Hartz IV zu vielen Kompromissen bereit

40 Prozent der Alleinerziehenden benötigen Hartz IV – fast ausschließlich Frauen. Dabei wären drei von vier alleinerziehenden Hartz-IV-Empfängerinnen bei der Jobsuche bereit, unterhalb ihres fachlichen Könnens und unter belastenden Arbeitsbedingungen zu arbeiten. Gut die Hälfte würde auch für ein geringes Einkommen arbeiten. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die am Montag in der Zeitschrift IAB-FORUM veröffentlicht wurde.

09.07.2012

Lediglich Bedingungen, die der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zuwiderlaufen, akzeptieren Alleinerziehende seltener als der Durchschnitt der Hartz-IV-Empfänger. Ein langer Arbeitsweg von einer Stunde oder ungünstige Arbeitszeiten sowie ein Wechsel des Wohnortes werden von den meisten alleinziehenden Hartz-IV-Empfängerinnen nicht in Kauf genommen, berichtet das IAB.

Mehr als ein Drittel geht parallel zum Leistungsbezug einer Erwerbstätigkeit nach. Meist handelt es sich bei dieser Beschäftigung aber lediglich um einen Mini-Job, der einen Verdienst von maximal 400 Euro im Monat erlaubt. „Da das Angebot an ganztägiger Kinderbetreuung in Deutschland noch nicht ausreicht, ist eine Erwerbstätigkeit in größerem Umfang oft nicht möglich“, so die IAB-Forscher.

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Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)

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