Sozialforschung

15,8 Prozent der Be­völ­ke­rung Deutsch­lands wa­ren 2010 ar­muts­ge­fähr­det

Der Anteil der armutsgefährdeten Menschen an der Bevölkerung lag in Deutsch­land im Einkommensbezugsjahr 2010 bei 15,8% und damit unter dem EU-Durchschnitt von 16,9%. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis von Daten des europäischen Statistikamtes Eurostat mit.

27.03.2013

Nach EU-Definition gilt eine Person als armutsgefährdet, wenn ihr Einkommen nach Einbeziehung staatlicher Transferleistungen weniger als 60% des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung eines Landes beträgt. In Deutschland lag der Schwellenwert für Armutsgefährdung im Jahr 2010 für eine alleinlebende Person bei 11.426 Euro im Jahr, das entspricht 952 Euro im Monat.

Zu den EU-Ländern mit den niedrigsten Armutsgefährdungsquoten zählten mehrere Nachbarstaaten Deutschlands: So wies die Tschechische Republik mit 9,8% die EU-weit niedrigste Quote auf, gefolgt von den Niederlanden (11,0%) und Österreich (12,6%). Die höchsten Quoten gab es in Bulgarien (22,3%), Rumänien (22,2%), Spanien (21,8%) und Griechenland (21,4%). In Kroatien, das in wenigen Monaten der EU beitritt, lag die Armutsgefährdungsquote bei 21,1%.

Um die Einkommensungleichheit zu untersuchen, wird das einkommensstärkste Fünftel der Bevölkerung mit dem einkommensschwächsten Fünftel verglichen. In Deutschland war das Einkommen des obersten Fünftels im Jahr 2010 insgesamt 4,5-mal so hoch wie das des untersten Fünftels. Im EU-Schnitt lag dieser Wert bei 5,1. Die EU-Staaten mit hohen Armutsgefährdungsquoten hatten 2010 auch eine ausgeprägte Einkommensungleichheit: In Spanien war der Wert mit 6,8 am höchsten, gefolgt von Lettland (6,6) und Bulgarien (6,5). Eine vergleichsweise ausgeglichene Einkommensverteilung hatten die Tschechische Republik und Slowenien (jeweils 3,5).

Diese Ergebnisse stammen aus der europaweiten Erhebung EU-SILC 2011 und sind in der <link http: epp.eurostat.ec.europa.eu portal page eurostat home external-link-new-window external link in new>Datenbank von Eurostat online abrufbar. Tabellen und weitere Informationen sind auf den <link https: www.destatis.de de presseservice presse pressemitteilungen pd13_121_634.html external-link-new-window external link in new>Internetseiten des Statistischen Bundesamts verfügbar.

Quelle: Statistisches Bundesamt vom 27.03.2013

Redaktion: Kerstin Boller

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