Analyse

Quer durch Europa zu wenig Beachtung für frühkindliche Entwicklung

Die Partner der Kampagne „First Years First Priority“ (Erste Jahre, erste Priorität) haben eine Reihe von Länderprofilen und eine begleitende länderübergreifende Analyse veröffentlicht, die die Notwendigkeit besserer Daten und größerer Investitionen in öffentliche Maßnahmen zur frühkindlichen Entwicklung aufzeigen.

28.07.2021

Bulgarien, Finnland, Frankreich, Ungarn, Irland, Portugal, Rumänien, Serbien und Spanien – dies sind die Länder, in denen nationalen Koordinatoren der Kampagne „First Years Firts Priority“ Daten gesammelt haben. Die Daten flossen in neun Länderprofile ein, die eine Momentaufnahme des aktuellen Stands der frühkindlichen Bildung in dem jeweiligen Land bieten und die Prioritäten der Länder im Bereich der frühkindlichen Bildung hervorheben. Darin enthalten sind Abschnitte zu sechs Schlüsselbereichen – Kinderarmut, Gesundheit und Ernährung von Müttern und Kindern, Sicherheit und Schutz des Kindes, frühes Lernen einschließlich frühkindlicher Bildung und Betreuung (FBBE), Erziehungs- und Familienförderung sowie sektorübergreifende Koordinierung der frühkindlichen Bildung. Die den Länderprofilen beigefügte länderübergreifende Analyse fasst die Daten zusammen und bietet wichtige Einblicke in die Ergebnisse der einzelnen Länder:

  • Der Mangel an Daten über Kinder in den ersten Lebensjahren – insbesondere über Kinder unter drei Jahren – in allen Politikbereichen deutet auf eine unzureichende Kenntnis und Beachtung der frühkindlichen Entwicklung hin.
  • Die begrenzten oder nicht vorhandenen aufgeschlüsselten Daten über das Leben von Kleinkindern unter sechs Jahren – insbesondere von Kindern unter drei Jahren –, die in Armut und sozialer Ausgrenzung leben, behindern die Bemühungen um eine Verbesserung der öffentlichen Politik und der Investitionen für Kleinkinder, die vielfältigen und sich überschneidenden Gefährdungen ausgesetzt sind.
  • Es ist notwendig, den universellen Zugang zur FBBE in allen Ländern zu gewährleisten, insbesondere für die jüngsten und gefährdetesten Kinder.
  • Es bedarf eines integrierten, sektorübergreifenden Ansatzes für die Politik und die Finanzierung der frühen Kindheit, mit einer Führung und Koordinierung, die die Bedürfnisse von Kindern und Familien in umfassender Weise berücksichtigt.

Dass die ersten Lebensjahre von Kindern für ihre gesunde Entwicklung und ihr Wohlbefinden von grundlegender Bedeutung sind, wird allgemein anerkannt. Verbesserte politische Maßnahmen und öffentliche Investitionen in die frühe Kindheit sind jedoch notwendig, um jedem Kind den besten Start ins Leben zu ermöglichen. Die Analyse hebt Prioritäten hervor, die den politischen Entscheidungsträgern helfen können, zu erkennen, wo sie handeln müssen. Initiativen wie die Europäische Kindergarantie, die Empfehlung des Rates für eine hochwertige frühkindliche Bildung und Betreuung und die EU-Kinderrechtsstrategie sollten von den Regierungen genutzt werden, um die frühkindliche Entwicklung als nationale Priorität zu fördern.

Quelle: Eurochild vom 22.07.2021

Back to Top