Kindheitsforschung

BMBF-Forschungsprojekt zu Ursachen und Folgen von Missbrauch von Kindern und Jugendlichen startet

Wissenschaftler des Instituts für Biologie der Universität Magdeburg erforschen neurobiologische Mechanismen der Übertragung von Verhaltensstörungen.

13.07.2012

Wissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) erforschen im Rahmen eines BMBF-Forschungsverbundprojektes Verhaltensstörungen, die durch Missbrauch, Vernachlässigung und Traumatisierung im frühen Kindesalter entstehen. Am 05. Juli 2012, startete mit einer Pressekonferenz an der Charité Berlin das gemeinsame Forschungsvorhaben unter dem Titel „Von Generation zu Generation: Den Teufelskreis der Traumatisierung verstehen und durchbrechen.“ Neben den Neurobiologen an der Universität Magdeburg sind Psychologen und Psychiater der Berliner Charité, des Universitätsklinikums Heidelberg und des Universitätsklinikums Aachen an der großangelegten Studie beteiligt.

Eltern, die ihre Kinder misshandeln, haben in ihrer Kindheit oft selbst ähnliche Erfahrungen gemacht. Die Übertragung dieser schwer belastenden Lebenserfahrungen auf die nächste Generation wurde vielfach von Klinikern und verschiedenen Berufsgruppen im Gesundheitswesen beobachtet.

Die Abteilung von Prof. Katharina Braun und die Arbeitsgruppe von PD Dr. Jörg Bock am Institut für Biologie der OVGU erforschen diese Zusammenhänge an einem Tiermodell, um damit die Mechanismen der transgenerationalen Übertragung von Verhaltensstörungen zu identifizieren, die im Zusammenhang mit Vernachlässigung, Misshandlung oder Missbrauch in Kindheit und Jugend stehen. Die Wissenschaftler dieses interdisziplinären Konsortiums wollen die neurobiologischen Ursachen dieses Kreislaufs von Misshandlung und Traumatisierung besser verstehen, und darüber hinaus die Wirksamkeit von therapeutischen Interventionen untersuchen, mit denen diese pathologischen Kreisläufe durchbrochen werden können.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung über die nächsten drei Jahre mit insgesamt 2,1 Millionen Euro gefördert.

Quelle: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) 

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