Jugendforschung

Umfrage: 39 Prozent der Schüler interessieren sich für Politik

Die Wahl der Klassensprecher ist eine ernste Sache und so etwas wie Politik im Kleinen. Aber wie wichtig nehmen Deutschlands Mädchen und Jungen die große Politik? Dies fragte die Zeitschrift ELTERN family für ihre aktuelle Ausgabe (Heft 7/2011) insgesamt 1.397 Schülerinnen und Schüler zwischen 9 und 19 Jahren.

15.06.2011

"Interessierst du dich für Politik?" lautete die genaue Frage an die Kinder und Jugendlichen. Deren Antwort: 39 Prozent sagen ja, für knapp zwei Drittel (61 Prozent) spielt Politik jedoch keine große Rolle.

Als Gründe für ihr Desinteresse nennen die Befragten (Mehrfachnennungen waren möglich): Politik interessiert mich nicht, weil sie langweilig ist (26 Prozent); weil sie für mich unwichtig ist (14 Prozent); weil sie schwer zu verstehen ist bzw. weil ich keine Ahnung davon habe (je 8 Prozent). Je 5 Prozent sagen: Weil ich zu jung bin; weil Politiker zu viel reden; weil sie leere Versprechungen machen. Für 4 Prozent vertreten Politiker ihre eigenen Interessen; 3 Prozent meinen, dass man sowieso nichts ändern kann.

Diejenigen, die sich für Politik interessieren, geben diese Gründe an: Weil Politik alle betrifft (19 Prozent); weil es wichtig ist, informiert zu sein (16 Prozent); weil Politik für die Zukunft wichtig ist (13 Prozent). 7 Prozent sagen, dass sie mitgestalten möchten; 6 Prozent, dass Politik interessant, spannend, unterhaltsam ist. Für je 4 Prozent gehört politische Information zur Allgemeinbildung bzw. sie meinen, dass die Demokratie verteidigt werden muss.

Drei konkrete Stimmen aus der Umfrage: "Ich muss noch nicht wählen, und wenn es so weit ist, mach ich das aus dem Bauch heraus. Ich habe jetzt anderes zu tun", sagt ein 15-Jähriger Mittelschüler. Ein 13-Jähriger Hauptschüler: "Ich interessiere mich für Politik, weil ich was in Deutschland verändern will. Ich will mehr Arbeitsplätze sichern". Auch eine 14-Jährige Gymnasiastin ist auf der Pro-Seite: "Weil ich zur Bildungselite gehöre und es meine Pflicht ist, darauf zu achten, dass so etwas wie mit Hitler nicht mehr passieren kann".

Quelle: Gruner+Jahr, ELTERN family vom 14.06.2011

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