Jugendforschung

Studentenwerk: 11 Prozent der Studierenden haben Migrationshintergrund

11% der Studierenden in Deutschland haben nach der aktuellen, 19. DSW-Sozialerhebung, einer repräsentativen Studierenden-Befragung vom Sommer 2009, einen Migrationshintergrund. Darauf macht zum heutigen Integrationsgipfel der Bundesregierung das Deutsche Studentenwerk (DSW) aufmerksam.

03.11.2010

Berlin, 3. November 2010. „Es ist noch viel zu tun, damit an den Hochschulen Menschen mit Migrations-hintergrund künftig so stark vertreten sind, wie es ihrem Anteil von fast einem Fünftel an der Gesamtbevölkerung entspricht“, erklärte DSW-Präsident Prof. Dr. Rolf Dobischat in Berlin.

Gemäß der Studie können die 11% Studierenden mit Migrationshintergrund, in absoluten Zahlen etwa 174.000, in vier Gruppen eingeteilt werden: in 4% Eingebürgerte, vor allem aus Russland, Polen, der Türkei und Kasachstan; 3% Studierende mit einem ausländischen Elternteil, 1% Studierende mit doppelter Staatsangehörigkeit sowie 3% so genannte Bildungsinländer, also Studierende, die zwar nicht deutsche Staatsbürger sind, aber in Deutschland ihre Hochschulzugangsberechtigung erworben haben. Sie haben vor allem die türkische, russische, italienische oder kroatische Staatsangehörigkeit.

Die 19. Sozialerhebung zeigt: Studierende mit Migrationshintergrund studieren mit 94% vor allem in den alten Bundesländern, sie wählen häufiger als Studierende ohne Migrationshintergrund die Fächergruppe Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, sie sind stärker auf BAföG und den Nebenjob angewiesen - und sie werden deutlich weniger häufig von ihren Eltern finanziell unterstützt.

Beim Blick auf ihren sozialen Hintergrund fällt auf: Der Anteil der Studierenden mit Migrationshintergrund aus der sozialen Herkunftsgruppe „niedrig“, also aus einkommensschwächeren, hochschulfernen Familien, ist mit 34% fast dreimal so hoch wie bei den Studierenden ohne Migrationshintergrund (13%).

DSW-Präsident Rolf Dobischat dazu: „Das lässt einen Schluss gegen den derzeitigen Meinungs-Mainstream zu: Jugendliche mit Migrationshintergrund aus ärmeren, bildungsfernen Verhältnissen sind besonders ehrgeizig und bildungsorientiert.“

Herausgeber: Deutsches Studentenwerk

 

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