Jugendforschung

Polizeiliche Kriminalstatistik: Jugendkriminalität weiter rückläufig

Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maiziére und der Vorsitzende der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder, Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus, haben gestern in Berlin die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2009 vorgestellt.

19.05.2010

Wie bereits in den Vorjahren ist auch im Jahre 2009 die polizeilich registrierte Kriminalität rückläufig. Im Berichtszeitraum 2009 sind die Straftaten um 1,0 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Insgesamt wurden 6.054.330 Straftaten registriert. Die Quote bei der Aufklärung von Straftaten liegt mit 55,6 % auf dem höchsten Stand seit Einführung der gesamtdeutschen PKS 1993.

Besonders signifikant ist - wie schon in den Vorjahren - der erneute Rückgang bei den jugendlichen Tatverdächtigen im Alter von 14 bis 18 Jahren. Zurückgegangen sind in dieser Altersgruppe insbesondere die Anzahl der Tatverdächtigen bei der Gewaltkriminalität um fast 9 Prozent (2008: 43.574; 2009: 39.722) sowie bei der in der Gewaltkriminalität enthaltenen gefährlichen und schweren Körperverletzung um 9,4 Prozent (2008: 35.384; 2009: 32.072). Die Zahl der jugendlichen Tatverdächtigen bei Körperverletzungsdelikten ist um 7,2 % von 66.719 Fällen im Jahr 2008 auf 61.940 im Jahr 2009 zurückgegangen. Bei Sachbeschädigungsdelikten ist die Zahl der jugendlichen Tatverdächtigen um 10,1 % von 47.730 Delikten im Jahr 2008 auf 42.907 Delikte im Jahr 2009 gesunken.

Bundesminister de Maiziére: "Der erneute Rückgang der Fallzahlen der Kinder- und Jugendkriminalität gibt Hoffnung, dass die bereits im Vorjahr festgestellte Trendwende im Hinblick auf die Gewaltbereitschaft Jugendlicher anhält. Bei der Bekämpfung der Kinder- und Jugendkriminalität sind alle an Erziehung, Sozialisation und Bildung beteiligten gesellschaftlichen Akteure gefordert, um Ursachen wie eine instabile Familiensituation, dem Wunsch nach einem die finanziellen Möglichkeiten übersteigenden Lebensstil, Alkohol- und Drogenmissbrauch oder negativen Medieneinflüssen entgegen zu wirken."

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Senator Christoph Ahlhaus, wies darauf hin, dass zur Bekämpfung der Jugendkriminalität die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendgerichten, Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen weiter verbessert werden muss. Durch rechtzeitiges Erkennen von Auffälligkeiten bereits bei Kindern und einer wirkungsvollen Strafverfolgung müssen kriminelle Lebenswege verhindert werden. 

Mehr Informationen unter: http://www.bmi.bund.de/cae/servlet/contentblob/1069004/publicationFile/66314/PKS2009.pdf 

Quelle: Bundesministerium des Inneren

ik

 

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