Jugendforschung
Hasch und Co: Junge Nutzer kennen ihr Risiko
Junge Menschen, die Alkohol, Tabak oder Cannabis konsumieren, holen eher Informationen über die damit verbundenen Risiken ein als Abstinenzler und kennen diese daher besser. Das hat eine Befragung junger Schweizer durch Mediziner der Universität Zürich (UZH) ergeben.
30.07.2013
Daher greifen reine Informationskampagnen, die über potenzielle Gefahren aufklären, als Maßnahme zur Suchtprävention zu kurz. "Es braucht differenziertere Ansätze für die aufgeklärten Konsumenten", betont Meichun Mohler-Kuo, Dozentin am Institut für Sozial- und Präventivmedizin der UZH.
Informierte Konsumenten
Um zu ermitteln, wie gut junge Menschen über Alkohol, Cannabis und andere Drogen informiert sind, hat das Züricher Team eine Kohortenstudie an knapp 12.000 Männern anlässlich ihrer Rekrutierung für den Schweizer Militärdienst durchgeführt. Insgesamt gab knapp jeder Sechste an, sich innerhalb der vorangegangenen zwölf Monate im Internet über Suchtmittel informiert zu haben. Bei Risiko-Konsumenten beispielsweise von Alkohol (sechs oder mehr Getränke nacheinander) oder Cannabis (zwei Mal pro Woche oder öfter) lag der Anteil mit 20 Prozent bzw. 38 Prozent jedoch deutlich höher.
Zudem informieren sich Konsumenten von Suchtmitteln nicht nur eher, sondern auch öfter über die Substanzen und potenzielle Risiken. Dementsprechend aufgeklärt geben sie sich auch. Über 70 Prozent jener Befragten, die selbst Suchtmittel einnehmen, erachten ihr Wissen um die gesundheitlichen Folgen von Alkohol-, Tabak- oder Cannabiskonsum als sehr gut. Damit schätzen sich gerade Risiko-Gruppen besser ein als Abstinenzler.
Handlungsbedarf bei der Vorsorge
Heutige Präventionskampagnen, die Suchtmittelmissbrauch durch Jugendliche verhindern sollen, basieren oft darauf, Wissen unter anderem über die Risiken zu vermitteln. "Information alleine reicht jedoch nicht als Präventionsmassnahme", warnt Mohler-Kuo. Immerhin sind Konsumenten oft schon aus eigenem Antrieb gut informiert. Medienkampagnen zur Prävention von Substanzmissbrauch sollten also kritisch begutachtet werden. "Es ist wichtig, Präventionsmassnahmen zu untersuchen und zu entwickeln, die die Kompetenzen der gut informierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen berücksichtigen", mahnt Mohler-Kuo.
Quelle: <link http: www.pressetext.com news _blank external-link-new-window external link in new>pressetext.redaktion
Termine zum Thema
-
24.04.2024
Dem Schutzauftrag nachkommen
-
25.04.2024
KI in der Kinder- und Jugendarbeit
-
25.04.2024
Fachkonferenz Hannover: Kinderschutzkonzepte
-
23.05.2024
Neue Anforderungen an politische Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit. Erkenntnisse und Perspektiven
-
29.05.2024
Seelische Gesundheit von Kindern - Webseminar in Russisch für Eltern
Materialien zum Thema
-
Monographie / Buch
Studie „Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe. Bestand, Lücken, Gewinnung, Bedarfe in NRW“ veröffentlicht
-
Expertise / Gutachten
JAdigital-Expertise: "Digitalisation of social services for children, young people and families in Denmark""
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Arbeitshilfe zur Erstellung von Schutzkonzepten in der OKJA - Prävention (sexualisierter) Gewalt
-
Zeitschrift / Periodikum
Peer-to-Peer im Jugendschutz - KJug 4-2023
-
Stellungnahme / Diskussionspapier
Impulspapier Präventionsketten wirken!
Projekte zum Thema
-
AGJF Sachsen e.V.
pro:dis – Distanzierungsberatung in Jugendarbeit und angrenzenden Arbeitsfeldern
-
FINDER e.V.
REBOUND – Lebens- und Risikokompetenz in der stationären Jugendhilfe
-
Kompetenzzentrum für Gesundheitsförderung in Kitas
Gute und gesunde Kita für alle! Kita-Qualität durch Gesundheitsförderung stärken
-
Ehil Kulturzentrum
Radikalismus – ich bin aufgeklärt!
-
Zukunftswerkstatt Rückenwind e. V.
Fugee Angels
Institutionen zum Thema
-
Sonstige
#180grad Präventionsprojekt
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
faX Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend für Stadt und Landkreis Kassel
-
Sonstige
Landesfachstelle Prävention sexualisierte Gewalt NRW
-
Sonstige
donum vitae zur Förderung des Schutzes des menschlichen Lebens e.V.
-
Sonstige
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.