Jugendforschung

glüXkarte zeigt, wo Niedersachsens Jugendliche glücklich sind

Jugendliche leben insgesamt gerne in Niedersachsen – besonders hoch ist die Zufriedenheit der Jugendlichen mit ihrem Lebensumfeld in der Stadt Osnabrück und im Landkreis Vechta, am niedrigsten im Landkreis Helmstedt. Die nun vom Landesjugendring Niedersachsen e.V. veröffentlichten glüXkarten illustrieren anschaulich, wie junge Menschen in Niedersachsen die Lebensqualität ihres Wohnortes einschätzen.

22.09.2011

Fast 5.000 niedersächsische Jugendliche hatten in den vergangenen zwei Monaten ihren Wohnort bewertet – gefragt wurde insbesondere nach den Freizeitmöglichkeiten nach der Schul- und Ausbildungssituation und nach den Beteiligungsmöglichkeiten.
Positiv beurteilt werden dabei vor allem die nichtkommerziellen Freizeitangebote der Jugendverbände und die Sportmöglichkeiten; diese werden im landesweiten Durchschnitt mit 2,9 bzw. 2,6 bewertet; deutlich schlechter werden hingegen die kommerziellen Freizeitangebote (Kino, Konzerte, Bistros,...) beurteilt.

Jugendliche heute weniger glücklich als 2006
Während andere Studien, wie z.B. der jüngst vorgestellte „Glücksatlas” zu dem Ergebnis kommt, dass die Lebensqualität in den vergangenen Jahren gestiegen ist, kommt der glüXtest für die Lebenssituation junger Menschen zu einem ganz anderen Ergebnis: Die Beurteilungen aus dem Jahr 2011 sind im Landesdurchschnitt bei fast allen Fragen schlechter als 2006 – lediglich der ÖPNV und die Ausbildungs- und Arbeitsplatzsituation werden 2011 besser beurteilt als vor 5 Jahren.
Auch für einige Landkreise ist der direkte Vergleich zwischen 2006 und 2011 möglich. Positiver als noch 2006 wurden 2011 die Städte Hannover und Braunschweig sowie die Landkreise Vechta, Göttingen, Osterode, Hildesheim und Wolfenbüttel bewertet. Deutlich schlechter beurteilt wird die Lebenssituation hingegen in den Landkreisen Helmstedt, Harburg, Gifhorn, Cloppenburg, Diepholz, Leer, im Heidekreis, in der Region Hannover und der Grafschaft Bentheim.

Familie und Freundschaften wichtiger Faktor zum Wohlfühlen
Deutlich wird bei den Ergebnissen des glüXtests aber auch: Auch wenn die Beurteilungen der Jugendlichen hinsichtlich der Freizeit- und Beteiligungsmöglichkeiten sowie der Schul- und Ausbildungssituation oftmals nur „befriedigend” sind, so leben die meisten doch gerne in ihrer Stadt. Ausschlaggebend dafür sind für die Jugendlichen offensichtlich auch weitere Faktoren, wie z.B. Familie und Freundeskreis, die maßgeblich dazu beitragen, dass sie gerne in ihrem jeweiligen Wohnort leben.

Interesse an Politik ist da – aber nicht die Möglichkeit, mitzuwirken
Besonders schlecht fallen die Noten für die jugendpolitischen Beteiligungsmöglichkeiten aus. Für die Frage „Wie beurteilst du die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an kommunalpolitischen Entscheidungsprozessen?” gaben die Jugendlichen die Note 3,7, bei der Frage, wie stark sie sich von Politiker-inne-n ernst genommen fühlen, gab es sogar nur eine 3,9. Diese Ergebnisse sind nach Ansicht des Landesjugendrings ein Warnsignal für die Politiker-innen: „Jugendliche müssen von Parteien besonders angesprochen und ihre Wünsche ernst genommen werden. Das große Interesse an der neXTvote-Kampagne hat gezeigt, dass Jugendliche sich für ihre Stadt interessieren und sich vor Ort engagieren wollen, wenn man sie nur lässt”, so Susanne Martin vom LJR-Vorstand.

Karte zum Thema Jugendreundlichkeit in Niedersachsen

Ausbildungsplatz-Situation und Schulen „befriedigend”
Die Ausbildungs- und Arbeitsplatz-Situation bewerten die Jugendlichen durchschnittlich mit einer 3,2. Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede: In den Regionen, die einen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen haben, gibt es von den Jugendlichen nur eine 3,4, in Regionen mit Zuwachs hingegen eine 3,0. Auch der bauliche Zustand der Schulen und deren Ausstattung wird in diesen Regionen positiver bewertet (2,8) als in den Landkreisen mit einem negativen Bevölkerungssaldo (3,1). Weniger zufrieden sind die Jugendlichen auch mit den Bemühungen der Kommunalpolitiker-innen, diese Situation zu verbessern – die Durchschnittsnote ist hier eine 3,6.


Das Online-Voting war Bestandteil der neXTvote-Kampagne des Landesjugendrings Niedersachsen e.V. zur Kommunalwahl am 11.09.2011 und wurde vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration gefördert.

Detaillierte Ergebnisse, auch aus den einzelnen Landkreisen und Städten Niedersachsens, sind auf <link http: www.nextvote.de gluextest.0.html _blank external-link-new-window external link in new>www.neXTvote.de veröffentlicht; dort sind die Ergebnisse für 38 Landkreise/kreisfreie Städte und 26 weitere Kommunen zu finden, in denen mindestens 20 Jugendliche am glüXtest teilgenommen haben.

Quelle: Landesjugendring Niedersachsen e.V.


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