Familienforschung

Forschungsprojekt "Innerfamiliäre Tötungsdelikte" sucht volljährige Personen für ein Forschungsinterview

Das Jugendamt Karlsruhe untersucht im Rahmen des Forschungsprojekts "Innerfamiliäre Tötungsdelikte" die Lebens­­si­tua­tion und die Bewäl­ti­gungs­­strategien von Kindern und Jugend­­­li­chen, die eine Gewal­tes­­ka­la­tion überlebt haben. Für ein Forschungsinterview werden noch volljährige Personen gesucht.

06.02.2015

Regelmäßig berichtet die Presse über inner­fa­­mi­li­äre Tötungs­­­de­­likte an Frauen, Kindern oder dem Gewalt­tä­ter selbst. Als Auslöser für diese sogenann­ten "Familien-, Beziehungs- oder Ehedramen", "Famili­en­­tra­gö­dien " oder "erweiterten Suizide" werden häufig Eifersucht, Trennung oder Sorge­rechtss­trei­tig­kei­ten genannt.

Nicht nur die Tötung eines Kindes ist in diesem Kontext ein relevantes Kinderschutz­thema. Auch Kinder, deren Mutter, Vater oder Geschwis­ter als inner­fa­­mi­li­äre Bezie­hungs­­tat getötet wurden, verdienen Aufmerk­­sam­keit und Schutz vor weiteren Gefahren. Da es kaum Erkennt­­nis­se über die spezi­­fi­­schen Belas­tun­­gen und Bewäl­ti­gungs­­stra­te­­gien überle­­ben­­der Kinder gibt, anhand derer man Handlungs­­emp­­feh­­lun­­gen für Helfende ableiten könnte, bedarf es hierzu explo­ra­ti­­ver Forschung.

Forschungs­­pro­jekt zum Hilfe­­be­darf von Kindern und Jugend­­­li­chen

Deswegen untersucht das Jugendamt Karlsruhe, unter­stützt von der Stiftung Deutsche Jugend­­­marke e. V., die Lebens­­si­tua­tion und die Bewäl­ti­gungs­­stra­te­­gien von Kindern und Jugend­­­li­chen, die die Gewal­tes­­ka­la­tion überlebt haben.

Die Interview-Studie, bei der das subjektive Erleben der mittler­weile volljäh­ri­gen Kinder im Vorder­­grund steht, soll folgende Fragen beant­wor­ten:

  • Was hat den Kindern und Jugend­­­li­chen geholfen?
  • Welche Bedarfe bestehen?
  • Was sind die Konse­quen­­zen für die Jugend­­hilfe und andere Insti­tu­tio­­nen?

Auf Basis der Ergebnisse werden Strategien zur Abwehr von Gefähr­dun­gen von Kindern und Jugend­­­li­chen entwickelt und vorhandene Hilfs­an­­ge­­bote verbessert.

Studienteilnehmer und Studienteilnehmerinnen gesucht

Für ein Forschungsinterview sucht das Forschungsprojekt "Innerfamiliäre Tötungsdelikte" volljährige Personen, die in Kindheit oder Jugend durch ein Tötungsdelikt Angehörige oder Freunde, im Kontext innerfamiliärer Beziehungskonflikte, Trennung oder Scheidung, verloren haben.

Den Betroffenen wird die Möglichkeit geboten, mit einer neutralen Person über das Erlebte und die Wahrnehmung der Unterstützungsangebote zu sprechen.

Das Forscherteam ist auch an Gesprächen mit Angehörigen, Fachleuten und Forschenden interessiert und freut sich über Feedback.

Weitere Informationen unter: <link http: www.karlsruhe.de toetungsdelikte external-link-new-window zum forschungsprojekt>www.karlsruhe.de/toetungsdelikte

Kontakt

Alexandra Schmidt, wissenschaftliche Mitarbeiterin
Jugendamt Karlsruhe
E-Mail: <link>forschungsprojekt.toetungsdelikte@sjb.karlsruhe.de
Telefon: 0721 133-3837

Quelle: Sozial- und Jugendbehörde der Stadt Karlsruhe

Redaktion: Kerstin Boller

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