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Politik und Bildungspraxis diskutieren zunehmend die Nutzung von Open Educational Resources (OER). Eine aktuelle Machbarkeitsstudie ist der Frage nachgegangen, welche Infrastrukturen benötigt werden, um die über alle Bildungsbereiche hinweg dezentral verteilt vorliegenden OER bestmöglich zugänglich zu machen.
Open Educational Resources (OER) - Diese frei im Internet verfügbaren und veränderbaren digitalen Bildungsmedien eröffnen vielfältige pädagogisch-didaktische Einsatzmöglichkeiten. Kernergebnis der aktuellen Machbarkeitsstudie: "Wir brauchen eine Infrastruktur, die eine Vielzahl von OER-Angeboten vernetzt", so Ingo Blees, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) und Koordinator der Studie. Ein einzelner, zentraler Server für alle digitalen Lernobjekte sei dagegen nicht funktional und fände kaum Akzeptanz bei Anbietern und Nutzern von OER.
Die Studie wurde von einem Team des am DIPF koordinierten Deutschen Bildungsservers in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement und dem Learning Lab der Universität Duisburg-Essen erstellt. Auftraggeber war das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Das Ziel der Studie bestand darin, Bedarfe und Voraussetzungen für eine Förderung von OER-Infrastrukturen zu klären. OER kommen in den einzelnen Bildungsbereichen bislang unterschiedlich intensiv zum Einsatz. Auch der Aufbau von Portalen und Nachweissystemen ist nicht auf dem gleichen Stand. Die Studie habe neben bereichsspezifischen Entwicklungsbedarfen auch gezeigt, so Blees, dass "vor allem Communitys in Bereichen mit etablierten OER-Angeboten die Bedeutung von Eigenständigkeit, Subsidiarität und Nutzerbindung betonen und für eine verteilte Nachweisstruktur plädieren".
Die Studie wurde von April bis Oktober 2015 im Dialog mit allen relevanten Akteursgruppen und unter Anwendung verschiedener Methoden durchgeführt. Dazu zählten vergleichende Literatur- und Best-Practice-Analysen, leitfadengestützte Interviews sowie Expertenworkshops und -reviews.
Die Studie steht online zur Verfügung: nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0111-pedocs-117154
Quelle: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) vom 10.02.2016