Bildungswissenschaften
Sichern und Nachnutzen von Forschungsdaten – Services jetzt dauerhaft verfügbar
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz hat beschlossen, den Verbund Forschungsdaten Bildung (VerbundFDB) als Erweiterung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation dauerhaft zu fördern. Damit entsteht eine verlässliche Infrastruktur zur Sicherung und Nachnutzung von Forschungsdaten.
03.11.2021
Seit 2013 übernimmt der VerbundFDB eine zentrale Schnittstellenfunktion zwischen Forschenden, den bildungswissenschaftlichen Forschungsdatenzentren und weiteren nationalen und internationalen Dateninfrastrukturen. Am VerbundFDB sind neben dem DIPF u.a. auch GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften und das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) beteiligt.
Forschungsdaten bieten Informationen über den Rahmen einer Studie hinaus
Viele Forschungsdaten bieten weitaus mehr Informationen, als in der Regel im Rahmen einer Studie ausgewertet werden. So kann eine Videostudie, die die Fehlerkultur in einer Klasse erhebt, wertvolles Material für weitere bildungs- und sozialwissenschaftliche Fragestellungen liefern. Um diesen Schatz vorhandener Daten in der Forschung zu bewahren und unnötige Kosten für Ersterhebungen zu vermeiden, speichern Forschungsdatenzentren solche Daten und bereiten sie für die Nachnutzung auf. Der Verbund Forschungsdaten Bildung ist eine zentrale Anlaufstelle für Forschende und wissenschaftliche Einrichtungen. Ihm ist ein Netzwerk aus Forschungsdatenzentren angeschlossen, die bildungswissenschaftliche Daten archivieren und zur Verfügung stellen.
„Exzellente Infrastrukturen für Forschungsdaten sind zu einer unverzichtbaren Säule der Wissenschaft geworden“, betonte Angela Dorn, die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst. „Umso mehr freut es mich, dass sich der Antrag des DIPF in einem wissenschaftsgeleiteten Evaluierungsverfahren durchsetzen konnte und damit dem DIPF erhebliche zusätzliche Mittel zur Verfügung stehen. Damit ist es dem DIPF nun möglich, ein solch wichtiges Serviceangebot dauerhaft bereitzuhalten.“
Die zusätzlichen Mittel in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro 2022 und rund 2,9 Millionen Euro pro Jahr ab 2023 finanzieren zur Hälfte der Bund, zur anderen Hälfte die Ländergemeinschaft und die Sitzländer Hessen und Berlin.
Der Geschäftsführende Direktor des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Prof. Dr. Kai Maaz, ergänzte:
„Diese Entscheidung kommt für die Bildungswissenschaft gerade zur rechten Zeit. Viele Studien und Ersterhebungen können momentan nur unter erschwerten Bedingungen oder gar nicht durchgeführt werden, weil die Schulen infolge der Corona-Pandemie unter stark erhöhten Belastungen stehen. Damit gewinnt die ohnehin schon immens wichtige Zweitnutzung von Forschungsdaten in der Bildungsforschung noch mehr an Bedeutung.“ Auch die Bildungspolitik und die Schulpraxis würden – und das nicht nur in diesen herausfordernden Zeiten – von einem möglichst offenen Zugang zu Daten innerhalb der Wissenschaft und von den so generierten Erkenntnissen profitieren. „Das DIPF ist hier ein verlässlicher Partner, sowohl durch exzellente Forschung als auch durch wichtige Service- und Informationsangebote“, so Maaz weiter.
Prof. Dr. Marc Rittberger, Direktor des Informationszentrums Bildung des DIPF, an dem die Koordination des VerbundFDB angesiedelt ist, hob hervor:
„Servicestellen wie der Verbund Forschungsdaten Bildung übernehmen im wissenschaftlichen Ökosystem wichtige Aufgaben zur Qualitätssicherung und zur Standardisierung, damit die Forschungsdaten auffindbar sind und tatsächlich für die Nachnutzung verwendet werden können. Das Informationszentrum Bildung des DIPF hat bereits jetzt eine außerordentliche Schnittstellenfunktion für die Bildung in Deutschland inne, etwa durch Serviceangebote wie den Deutschen Bildungsserver und den Fachinformationsdienst Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung. Die Verstetigung und Erweiterung des VerbundFDB hebt dieses Angebot auf ein völlig neues, den Anforderungen und Möglichkeiten der datenbasierten Wissenschaft angemessenes Niveau.“
Verbund FDB
Der Verbund Forschungsdaten Bildung ist 2013 zunächst als Projekt des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, der GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften und des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) eingerichtet worden, um eine zentrale Stelle für Forschungsdaten im Bereich der empirischen Bildungsforschung zu etablieren. Er bietet Services in den Bereichen Datenarchivierung und Datenbereitstellung, berät Forschende und Einrichtungen zum Thema Forschungsdatenmanagement und organisiert Weiterbildungen. Mit der nun erfolgten dauerhaften Förderzusage wird der VerbundFDB das Datenangebot inhaltlich ausbauen und die Angebote noch stärker gemeinsam mit Forschenden der Bildungswissenschaften weiterentwickeln.
Quelle: DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation
Termine zum Thema
-
25.04.2024
KI in der Kinder- und Jugendarbeit
-
25.04.2024
Vorstellung des neuen Open Source Fördermittelportals für (KJP-) Zentralstellen
-
26.04.2024
Fachkongress Frühkindliche Medienpädagogik
-
29.04.2024
Gesundes Aufwachsen in einer digitalen Welt - die Verantwortung von Eltern und Fachkräften im Blick
-
23.05.2024
Neue Anforderungen an politische Bildung in der Kinder- und Jugendarbeit. Erkenntnisse und Perspektiven
Materialien zum Thema
-
Stellungnahme / Diskussionspapier
Forderungen zur Europawahl 2024
-
Expertise / Gutachten
JAdigital-Expertise: Stand und Entwicklung der Digitalisierung in der Kinder- und Jugendarbeit/ Kinder- und Jugendbildung
-
Bericht / Dokumentation
Videos mit Vorträgen zur Thematik "Digitalisierung und Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe"
-
Bericht / Dokumentation
Videos mit Vorträgen zur Thematik "Digitalisierung und Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe"
-
Expertise / Gutachten
Rechtsgutachten des DIJuF: "Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe"
Projekte zum Thema
-
Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH
JAdigital. Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe konzeptionell gestalten
-
Medienwerkstatt Potsdam im fjs e.V.
Potsdamer Kinder- und Jugendportal „Hast'n Plan“
-
Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt
-
Cluster Projekte GmbH
Modellprojekt DiKon – Digital in Kontakt sein mit jungen Menschen
-
European Knowledge Centre for Youth Policy
Institutionen zum Thema
-
Hochschule
Hochschule Kempten und KooperationspartnerInnen
-
Fort-/Weiterbildungsanbieter
Paritätische Akademie Süd gGmbH
-
Sonstige
Initiative für frühe Bildung
-
Außeruniversitäre Forschungs-/Serviceeinrichtung
Grimme Institut - Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH
-
Sonstige
Beauftragte für Kultur und Medien (BKM)