Bildungsforschung

IHK bewertet Chancen auf dem Ausbildungsmarkt als glänzend

Obwohl die Industrie- und Handelskammern (IHKs) zum neuen Ausbildungsjahr deutlich mehr Verträge verzeichneten als 2010, sind immer noch zahlreiche Lehrstellen frei. Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), sieht für die Jugendlichen "hervorragende Chancen".

05.08.2011

Driftmann: "Der Ausbildungsmarkt zeigt sich kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres in glänzender Verfassung. Der bei den Industrie- und Handelskammern eingehende Strom an neuen Ausbildungsverträgen setzt sich trotz der Sommerferien fort.

Die Unternehmen im IHK-Bereich haben bis Ende Juli  242.315 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen – 6,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Und das trotz eines Bewerberrückgangs von knapp drei Prozent. Die westdeutschen IHKs verzeichnen ein Vertragsplus von 7,0 Prozent, die ostdeutschen einen Zuwachs von 2,7 Prozent.

Die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt zeigt, dass die Betriebe sich auf den steigenden Fachkräftebedarf einstellen und Verträge frühzeitiger  abschließen, aber auch schwächeren Jugendlichen zunehmend Chancen geben.

Jungen Menschen, die bislang noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, bieten sich noch immer hervorragende Chancen. In den Lehrstellenbörsen der IHKs gibt es noch viele offene Stellen, besonders im Handel und in der Gastronomie, aber auch in beliebten Berufen wie dem Fachinformatiker oder dem Bankkaufmann.

Wenn es mit dem Traumberuf nicht klappt, sollten Lehrstellensuchende über den Tellerrand schauen. Eine gute Alternative zur Bankkauffrau ist zum Beispiel die Immobilienkauffrau.

Und wer keine Stelle als Kraftfahrzeugmechatroniker erhält, findet vielleicht eine als Fertigungsmechaniker. Zudem erhöht regionale Mobilität die Chancen auf einen Ausbildungsplatz beträchtlich. Insbesondere im Osten Deutschlands haben die Unternehmen enorme Schwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden. Hier hat sich die Zahl der Schulabgänger seit 2005 halbiert.

Allerdings können die Unternehmen nicht komplett ausgleichen, was Elternhäuser und Schulen versäumt haben. Rund 20 Prozent der Schulabgänger können laut Pisa nicht ausreichend lesen, schreiben und rechnen.

Damit bleiben auch in diesem Jahr viele Ausbildungsplätze unbesetzt – allein im Bereich der IHKs mehr als 50.000. Der im Herbst 2010 verlängerte Nationale Ausbildungspakt setzt daher mit der Verbesserung von Ausbildungsreife und Berufsorientierung die richtigen Schwerpunkte.

Um diese Ziele zu erreichen, hat die Wirtschaft zugesagt, jeder interessierten Schule einen Partner aus der Wirtschaft zu vermitteln. Ich rufe die Schulen auf, dieses Angebot zu nutzen.

Quelle: PM IHK vom 04.08.2011

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