Abbau von Bildungsbarrieren

Bildungschancen benachteiligter Kinder verbessern

In 13 Projekten erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Konzepte, um Bildungsbarrieren von benachteiligten Kindern und Jugendlichen zu reduzieren. Unter anderem untersuchen sie, welche Rolle Angebote der Kinder- und Jugendhilfe oder Angebote der Ganztagsschulen für den Bildungserfolg spielen.

20.07.2021

Im Juli 2021 hat der Forschungsschwerpunkt Abbau von Bildungsbarrieren: Lernumwelten, Bildungserfolg und soziale Teilhabe seine Arbeit aufgenommen. Hierzu erklärt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek:

„Jeder fünfte 15jährige ist kaum in der Lage, Texte richtig zu verstehen – betroffen sind vor allem Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien. Denn ob Kinder und Jugendliche in unserem Bildungssystem erfolgreich sind, hängt noch immer stark von ihrer sozialen Herkunft ab. Um daran etwas zu ändern, hat mein Haus den neuen Forschungsschwerpunkt „Abbau von Bildungsbarrieren“ mit einem Fördervolumen von 15 Millionen Euro aufgelegt. Ab heute nehmen nacheinander 13 Forschungsprojekte ihre Arbeit auf.“

Die Forschenden untersuchen in den nächsten fünf Jahren, unter welchen Bedingungen und mit welchen Konzepten es gelingen kann, Bildungsbarrieren bei benachteiligten Kindern und Jugendlichen abzubauen. Sie arbeiten dabei eng mit der Praxis zusammen und erforschen unter anderem, welche Rolle etwa die Angebote der Jugendhilfe oder auch die konkrete Ausgestaltung der Ganztagsschulen für den Bildungserfolg spielen. Dabei bringen die Projekte beispielsweise betroffene Kinder und Jugendliche untereinander in Kontakt und beziehen ihre Erfahrungen mit Hilfsangeboten ein. „Es ist mir wichtig, dass die Projekte die Perspektive der Betroffenen explizit berücksichtigen. So können wir lernen, durch welche Angebote sich die Kinder und Jugendlichen auf ihrem Bildungsweg wirklich unterstützt fühlen,“ so die Bundesbildungsministerin abschließend.

Hintergrund

Der Förderschwerpunkt „Abbau von Bildungsbarrieren“ ist Teil des Rahmenprogramms empirische Bildungsforschung. Dort ist die Bedeutung von sozialer Teilhabe und Chancengerechtigkeit in der Bildung insbesondere im Handlungsfeld „Bildungsgerechtigkeit verbessern – individuelle Potenziale erkennen und entwickeln“ verankert.

Ab Oktober 2021 werden zwölf Forschungsprojekte, bestehend aus 29 Teilprojekten bei unterschiedlichen Verbundpartnern, sukzessive ihre Arbeit aufnehmen. Sie erforschen, wie Bildungsbenachteiligungen reduziert oder verhindert werden können, die aufgrund der sozialen Herkunft entstehen.

Am 1. Juli 2021 startete mit dem Metavorhaben unter Leitung von Prof. Dr. Kai Maaz am Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) das erste Projekt des Förderschwerpunkts. Neben dem DIPF sind das Deutsche Jugendinstitut (DJI) und die Freie Universität Berlin (FU) an diesem Projekt beteiligt. Das Metavorhaben bündelt bisherige Forschungserkenntnisse, stellt die Ergebnisse der Projekte in einen übergreifenden wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmen, fördert die Vernetzung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untereinander sowie mit der Praxis und unterstützt den Transfer der Ergebnisse.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung vom 01.07.2021

Back to Top