Bildungsforschung

Bildungsaufbruch: Gleiche Chancen für deutsche Sinti und Roma

In Berlin wurde eine Studie zur aktuellen Bildungssituation deutscher Sinti und Roma vorgestellt. Sie weist die desolate Lage von Sinti und Roma in Bezug auf Berufsausbildung und Schulabschlüsse nach.

25.05.2011

"Die Studie zeigt, dass das allgemeine Menschen- und Bürgerrecht auf Bildung nicht im vollen Umfang für deutsche Sinti und Roma gilt. Hier brauchen wir einen Aufbruch im Bildungssystem. Ein gleichberechtigter Zugang zum Bildungswesen muss gewährleistet sein", so Daniel Strauß, Geschäftsführer von RomnoKher und Herausgeber der Studie. "Bund, Länder und Kommunen müssen die Rahmenbedingungen unseres Bildungssystems dringend überprüfen", betont Günter Saathoff, Vorstand der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ), die Hauptförderer der Studie ist. "Um gleiche Bildungschancen zu gewährleisten, soll Deutschland der Forderung der Europäischen Kommission nachkommen und eine nationale Roma-Integrationsstrategie vorlegen, die auch die nationale Minderheit deutscher Sinti und Roma aktiv einbezieht." 

Ziel der Studie war die Klärung der Frage, ob deutsche Sinti und Roma einen gleichberechtigten Zugang zum Bildungswesen haben. Für die Studie wurden 275 deutsche Sinti und Roma aus drei Generationen zu ihrer Bildungssituation befragt. Dazu wurden quantifizierbare Daten erhoben sowie lebensgeschichtliche Interviews geführt. Die Gründe für die in der Studie gezeigten Bildungshemmnisse liegen einerseits in den nie aufgearbeiteten Traumata der NS-Verfolgung, manifestiert als Misstrauen auch gegenüber Bildungsinstitutionen, die über Generationen hinweg weitergetragen werden. Andererseits verhindert der latente aber auch offene Antiziganismus in den meisten Fällen den gelingenden Übergang von Schule in ein Ausbildungsverhältnis. 

Weitere Informationen zur Studie sowie die gesamte Studie als PDF finden Sie unter <link http: www.stiftung-evz.de bildungsstudie _blank external-link-new-window>www.stiftung-evz.de/bildungsstudie . 

Quelle: PM Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" vom 24.05.2011

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