Qualifizierung
Unterstützung für Jugendämter: Neues Seminar für Berliner Studierende der Sozialen Arbeit
Die Arbeit im Regionalen Sozialpädagogischen Dienst (RSD) der Jugendämter wird im Studium angehender Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen wieder eine größere Rolle spielen. Auf Initiative der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie wurde mit vier Berliner Hochschulen eine entsprechende Verständigung erreicht.
07.06.2017
Durch einen Vertiefungsschwerpunkt soll angehenden Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen das Arbeitsfeld RSD im Studium wieder näher gebracht werden. Der RSD ist in den Bezirken für so wichtige Themen wie Kinderschutz, Hilfen zur Erziehung und Hilfeplanung, Hilfe für Eltern und Kinder in Krisensituationen und bei Familienschwierigkeiten zuständig. Es fehlen jedoch geeignete Fachkräfte und geschaffene Stellen bleiben mangels Bewerber unbesetzt.
Fachkräftemangel im Regionalen Sozialpädagogischen Dienst
Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: "Die Einigung ist ein wichtiger Schritt, um mehr qualifizierte Bewerber für die anspruchsvolle Tätigkeit im RSD zu gewinnen. Die Bezirke haben die benötigten RSD-Stellen erhalten, aber sie können diese oft nicht besetzen, weil Fachkräfte nicht ausreichend auf diese Tätigkeiten vorbereitet sind und lieber woanders arbeiten. Wenn sich Studierende aber bereits im Studium wieder näher mit dem RSD beschäftigen, können sie sich eher vorstellen, hier später zu arbeiten. Praktika in den Jugendämtern können dann eine Brücke darstellen, über die mehr junge Fachkräfte kommen."
Theorie-Praxis-Bezug in den Studiengängen ausbauen
Vorgesehen ist nun ein RSD-Vertiefungsschwerpunkt in den Bachelor-Studiengängen Soziale Arbeit, der zum Wintersemester umgesetzt werden soll. Die Rahmenvereinbarung wurde mit Lehrenden der Evangelischen Hochschule Berlin, der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin, der Alice Salomon Hochschule Berlin sowie dem Studiengang Bildungs- und Erziehungswissenschaft der Freien Universität Berlin getroffen. Die Inhalte wurden mit Vertretern und Vertreterinnen der Jugendhilfe abgestimmt.
Das Seminar wird künftig in der zweiten Studienhälfte angeboten und hat einen Umfang von zwei bis vier Semesterwochenstunden mit entsprechend gestalteter Selbstlernzeit. Ziel ist es, Studierenden einen strukturierten Theorie-Praxis-Bezug zu ermöglichen. Studierende sollen besser auf die Arbeit im RSD vorbereitet, interessiert und motiviert werden, aber auch ein realistisches Bild der Arbeit im RSD erhalten. Dazu sollen auch Praktika im Jugendamt beitragen. Erfahrende Fachkräfte der öffentlichen Jugendhilfe beteiligen sich an den Lehrveranstaltungen.
Quelle: Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie vom 06.06.2017
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