Qualifizierung

Soziale Dienste: Dualer Masterstudiengang startet

Zum Wintersemester 2019/2020 startet an der Universität Hildesheim der bundesweit erste universitäre berufsintegrierende duale Masterstudiengang „Soziale Dienste“. Die Studierenden können sich auf „Soziale Dienste in der Kinder- und Jugendhilfe“ und „Soziale Dienste am Arbeitsmarkt“ spezialisieren. Eine Bewerbung ist bis zum 15. Juli 2019 möglich.

28.03.2019

Die Universität Hildesheim bietet den bundesweit ersten berufsintegrierenden dualen Masterstudiengang „Soziale Dienste“ an. Das Studium bereitet Berufstätige auf eine hoch qualifizierte Tätigkeit in der Leitungsebene von Sozialen Diensten vor. Die Studentinnen und Studenten sind während des dualen Masterstudiums weiterhin in ihrem Beruf tätig. Berufsintegrierend bedeutet, dass die Studierenden berufstätig sein müssen und die Berufspraxis teilweise als Lernort und damit als Creditpoints für den Studiengang angerechnet werden.

Ein Team um Professorin Inga Truschkat vom Institut für Sozial- und Organisationspädagogik hat das Studienangebot entwickelt und verzahnt Theorie und Praxis eng miteinander.

Beruf und Studium kombinieren

Berufstätige, die aktuell zum Beispiel in einem Jugendamt, in einem Jobcenter, bei der Agentur für Arbeit, bei freien Trägern im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe (zum Beispiel Jugendsozialarbeit, Erziehungshilfen, Heimunterbringung), bei Bildungsträgern oder Arbeitsmarkdienstleistern (zum Beispiel Beratung bei Übergängen in Arbeit, Maßnahmen zur beruflichen Eingliederung, Arbeitsvermittlung) tätig sind, können sich ab sofort bis zum 15. Juli 2019 um einen Studienplatz an der Universität Hildesheim bewerben. Das Studium beginnt im Herbst 2019.

„Die Studentinnen und Studenten sind während des dualen Masterstudiums weiterhin in ihrem Beruf tätig, der im Rahmen des Studiums zum Teil zum Lernort wird. An ausgewählten Tagen der Woche und an Wochenenden finden Lehrveranstaltungen an der Universität in Hildesheim statt. Mit dem dualen Masterstudium tragen wir dazu bei, dass aktuelle Forschungserkenntnisse im Berufsalltag ankommen. Gleichzeitig profitieren die Arbeitgeber ebenso wie die Universität von der engen Verzahnung von Wissenschaft und Praxis“, sagt Professorin Inga Truschkat.

Soziale Dienste stehen vor dem Problem des Fachkräftemangels

Die Nachfrage nach qualifiziertem Fachpersonal ist hoch. Das bestätigen Praxispartner der Hildesheimer Universität. Dr. Stefan Henniger, Chefarzt Psychosomatik der Median Salze Klinik in Bad Salzdetfurth, sagt: „In der psychosomatischen und orthopädischen Rehabilitation stehen wir Menschen zur Seite, die sich in einer komplexen Lebenskrise oder Neuorientierung nach körperlicher Erkrankung befinden. Neben dem sich Einfühlen, Mitfühlen und Aushalten von schwierigen Bedingungen und Kontexten benötigen wir ein sozialmedizinisches Denken und Handeln, welches sich erst in der Verbindung zwischen profundem Wissen und Praxiserfahrung entfalten kann. Die Kooperation mit dem dualen Masterstudiengang Soziale Dienste der Universität Hildesheim sehen wir als wichtige Bereicherung unseres multiprofessionellen Teams, um in unserem Haus eine bestmögliche bio-psycho-soziale Behandlung anzubieten.“

„Soziale Dienste sind essenziell für unsere Gesellschaft, gerade vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen wie zum Beispiel des demografischen Wandels oder der notwendigen Flüchtlingsarbeit. Soziale Dienste stehen aber schon heute, noch viel stärker als Wirtschaftsunternehmen, vor dem Problem des Fachkräftemangels“, sagt Professorin Inga Truschkat.

Mit dem neuen Studienangebot leistet die Universität Hildesheim einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung auf wissenschaftlich hohem Niveau in diesen wichtigen gesellschaftlichen Feldern.

Schwerpunkte im Studium sind „Soziale Dienste in der Kinder- und Jugendhilfe“ und „Soziale Dienste am Arbeitsmarkt“

Zu den Studieninhalten zählen neben grundlegenden Theorien der Sozial- und Organisationspädagogik unter anderem die Studienschwerpunkte „Soziale Dienste in der Kinder- und Jugendhilfe“ und „Soziale Dienste am Arbeitsmarkt“. Darüber hinaus vermittelt der Studiengang zentrale Kenntnisse in „Recht, Gesellschafts- und Sozialpolitik“ und transferorientierter Forschung.

Die Studentinnen und Studenten des berufsintegrierenden dualen Masterstudiengangs erwerben in zwei Jahren ein umfassendes sozial- und organisationspädagogisches Wissen für das Arbeitsfeld der sozialen Dienste am Arbeitsmarkt und in der Kinder- und Jugendhilfe. Im Vordergrund der Qualifizierung steht die professionelle Verzahnung theoretischen Wissens mit berufspraktischen Bedarfen.

Die Absolventinnen und Absolventen sind damit qualifiziert für die Übernahme leitender Aufgaben in den Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe und der Beratung sowie Begleitung von Übergängen in Arbeit.

Die Studiendauer beträgt vier Semester. Ein Studienbeginn ist jeweils zum Wintersemester möglich. Für die Zulasssung zum berufsintegrierenden dualen Masterstudiengang „Soziale Dienste“ sind ein Bachelorabschluss sowie ein Arbeitsverhältnis bei einem Arbeitgeber der Sozialen Dienste Voraussetzung.

Fragen zum Masterstudiengang?

Informationen zum Studiengang sind auf den Internetseiten der Universität Hildesheim online abrufbar.

Die Bewerbungsunterlagen können bis zum 15. Juli 2019 bei der Universität Hildesheim eingereicht werden. Wer Fragen zu den Studieninhalten und zur Bewerbung hat, erreicht die Hildesheimer Wissenschaftlerinnen Prof. Dr. Inga Truschkat und Dr. Sabrina Volk unter: SozialeDienste_dual@uni-hildesheim.de

Was ist ein berufsintegrierender Masterstudiengang?

Es handelt sich um den bundesweit ersten universitären berufsintegrierenden dualen Masterstudiengang. Viele der bisherigen Angebote sind von Fachhochschulen oder privaten Hochschulen. Die Angebote von Universitäten sind bisher entweder Weiterbildungsmaster und damit nicht grundständig oder nur praxis- oder berufsbegleitend, d.h. Beruftätigkeit ist nebenbei möglich oder erwünscht.

„In unserem Fall bedeutet berufsintegrierend, dass die Studierenden berufstätig sein müssen und die Berufspraxis teilweise als Lernort und damit als Creditpoints für den Studiengang angerechnet werden. Unser Studienangebot ist in der spezifischen Kombination von Master, berufsintegrierend und Universität einmalig“, erläutert Professorin Inga Truschkat.

Quelle: Stiftung Universität Hildesheim vom 22.03.2019

Redaktion: Kerstin Boller

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